Farben und Schilder: Neue Regeln für Nürnberger Wochenmarkt

14.6.2019, 05:22 Uhr
Rot-weiß dominiert schon jetzt bei den Marktständen. Künftig ist aber genau geregelt, welche Rottöne erlaubt sind und wie breit die Streifen sein dürfen.

© Günter Distler Rot-weiß dominiert schon jetzt bei den Marktständen. Künftig ist aber genau geregelt, welche Rottöne erlaubt sind und wie breit die Streifen sein dürfen.

Über eine detaillierte Gestaltungsrichtlinie sollen noch im Juli Rechts- und Wirtschaftsausschuss und Stadtplanungsausschuss abstimmen. "Der Hauptmarkt soll hochwertiger und ordentlicher werden", sagt Marktamtschefin Christine Beeck. Wer derzeit an den Ständen entlang flaniert, der kann sie noch überall entdecken: Überdimensionale bebilderte Speisekarten und großformatige, bunte Schilder, die mal vor den Ständen hängen, mal als Sonnen- oder Sichtschutz dienen und wahlweise Spargel, Trüffel oder "3 im Weggla" anpreisen. Dazu eine bunte Mischung an Ständen, die mal nur dezent rot-weiß gestreift sind, mal offensiv mit großen Bannern für die eigenen Produkte werben.

Größe der Tafeln ist festgelegt

Doch dieser Wildwuchs soll bald ein Ende haben. "Wir wollen eine einheitliche Gestaltung vorgeben", sagt Wirtschaftsreferent Michael Fraas. Über die Details wurde monatelang in verschiedenen Runden mit weiteren Beteiligten aus der Verwaltung und den Marktkaufleuten debattiert, um den Blick von außen zu haben, holte sich das Wirtschaftsreferat sogar einen Architekten als externen Moderator mit ins Boot.

Exakt geregelt ist jetzt, welche Rottöne erlaubt sind, wie breit die Streifen höchstens sein dürfen und wie groß die Werbetafeln an den Ständen maximal sein dürfen. So genannte Werbestopper, also neben Stand oder Wagen aufgestellte Schilder, sind nicht mehr erlaubt.

Etwas großzügiger sind die Richtlinien nur mit Blick auf Verkaufsmobile von Metzgern, Bäckern und Co., die mehrere Märkte pro Woche ansteuern und sich nicht jeweils neuen Vorgaben anpassen können. Auch die Sitzgelegenheiten sollen einheitlich sein. In diesen Tagen will die Stadt pastellfarbene Tische und Stühle im so genannten Aufenthaltsbereich in der Mitte des Platzes aufstellen.

Längere Öffnungszeiten möglich

"An den Kulinarikständen sind dann keine eigenen Tische oder Stühle mehr erlaubt", sagt Beeck. Ausnahme sind Anhängerdeichseln, die rot-weiß dekoriert und zum Stehtisch umgewandelt werden. Wenn die Ausschüsse zustimmen, soll es noch im Juli an die Umsetzung gehen, mit einer "Karenzzeit" überall dort, wo Neuanschaffungen nötig sind. Aus Sicht von Jürgen Weich, einer der Sprecher der Markthändler, geht es oft nur um Kleinigkeiten. "Doch wenn alles ein bisschen geordneter wirkt, ist das von Vorteil."

Mehr noch freut ihn aber, dass er seinen Stand nicht mehr jeden Tag abbauen muss und deshalb längere Öffnungszeiten anbieten kann. "Das ist ein wahnsinniger Vorteil." Das Einkaufsverhalten habe sich geändert, "die Leute kommen immer später.“ Auch aus Sicht des Wirtschaftsreferates hat sich die Änderung bewährt. Die Händler, die ihre Stände stehen lassen, kämen jetzt jeden Tag, so Fraas. "Und Probleme mit Vandalismus hat es erfreulicherweise noch nicht gegeben."

3 Kommentare