Fall 21 der Weihnachtsaktion

Fatale Drogen: Ohne die Mudra kämen viele von der Sucht nicht los

7.12.2021, 11:30 Uhr
Einsatz im Waldarbeitsprojekt der Mudra: Das Angebot hilft den Klienten, sich zu stabilisieren und wieder Fuß zu fassen. 

© Mark Johnston, NN Einsatz im Waldarbeitsprojekt der Mudra: Das Angebot hilft den Klienten, sich zu stabilisieren und wieder Fuß zu fassen. 

Wer drogensüchtig wird, schlittert nicht "einfach so" in eine schwere Abhängigkeit. Was alles zusammenkommt, können die Mitarbeiter der Drogenberatung Mudra, die Klienten aus der ganzen Region betreuen, an ungezählten Beispielen schildern. Und ja, eigene Schwächen und Versäumnisse spielen auch eine Rolle. Aber ohne fachliche Unterstützung, von Ärzten und Sozialpädagogen, gelingt es den allerwenigsten, sich aus dem Sumpf zu befreien. Eine der Säulen im Hilfeangebot sind bei der Mudra die Werkstätten und Arbeitsprojekte.

Auch Robert W. (Name geändert) will die Verantwortung dafür, dass er tief abgerutscht ist, nicht auf andere abwälzen. Dass er sich, familiär bedingt, zwischen Deutschland und Amerika hin- und hergerissen fühlen musste und weder hier noch dort richtig zuhause war, bildet wohl die Grundlage für alles, was geschehen sollte. Er kam als Kind einer deutschen Mutter und eines US-Soldaten in Fürth zur Welt, der damals hier stationiert war.

Ein richtiges Paar waren die Eltern aber nicht; erst wuchs der Junge bei der Mutter auf, dann nahm ihn der Vater zu sich, Robert besuchte eine High School, in dem fremden Land Fuß zu fassen, gelang ihm allerdings nicht. Schon mit 13 kam er dort mit Cannabis in Berührung. Zwei Jahre später holte ihn die Mutter nach Deutschland zurück. Nun fühlte er sich hier als Außenseiter - und geriet alsbald an nur vermeintliche Freunde. Die ihm alle möglichen, auch synthetische Substanzen schmackhaft machten.

Schmerz und Trauer betäubt

Als vor zwölf Jahren seine damalige Freundin im vierten Schwangerschaftsmonat ihr gemeinsames Kind verlor, zerbrach mehr als die Hoffnung auf ein privates Glück. Mit Spritzen verdrängte und betäubte Robert W. seinen Schmerz und seine Trauer. "Mit psychischen und emotionalen Problemen anders umzugehen, hat er leider nie gelernt", merkt dazu sein Betreuer Nicolas Kienzler von der Mudra an. Vater ist der heute Mitte 30-Jährige dann doch noch geworden, aber die Kinder konnten aufgrund seiner Suchterkrankung nie bei ihm leben - und zu einer Familiengründung kam es natürlich ebenso wenig.

Zumal sich im Laufe der Jahre sein Konsum kontinuierlich gesteigert hatte. Mit allen katastrophalen Aus- und Nebenwirkungen. Allen voran: der mehrfache Abbruch von begonnenen Ausbildungen und das Abrutschen in die Beschaffungskriminalität. So blieben ihm auch ein paar Jahre hinter Gittern nicht erspart. Inzwischen blickt er beschämt auf das zurück, was er sich und anderen angetan hat. Schon viermal hat er sich offenkundig bewusst eine Überdosis verabreicht, weil er keinen Ausweg mehr sah. Und er fühlt sich weiter so labil, sich womöglich wieder in Gefahr zu bringen.

Therapieplatz in Sicht

Mit etwas Glück, kann er demnächst eine intensive Langzeittherapie im Bayerischen Wald antreten. Der Entschluss dazu ist lange genug gereift, ebenso der feste Wille, endlich einen anderen Weg in seinem Leben einzuschlagen. Dabei ist nicht nur Robert W. auch auf materielle Unterstützung angewiesen. In engem Zusammenwirken mit der Mudra will "Freude für alle" einer ganzen Reihe von Klienten unter die Arme greifen, um den Ausstieg aus der fatalen Abhängigkeit zu sichern und zu fördern.

Die Spendenkonten von „Freude für alle“:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11;

Sparkasse Erlangen: DE28 7635 00 00 0000 0639 99;

Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;

Postbank Nbg: DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Jeder gespendete Euro kommt ohne Abzug für Verwaltungskosten Hilfebedürftigen in unserer Region zugute. Für die Ausstellung von Spendenbestätigungen bitte vollständige Adresse bei der Überweisung mit angegeben. Alle Spendernamen werden veröffentlicht (außer bei dem Vermerk „anonym“). Sachspenden können aus organisatorischen Gründen leider nicht angenommen werden. Barspenden nehmen gerne die Geschäftsstellen der Zeitung in Nürnberg (Mauthalle), Fürth (Schwabacher Str. 106) und Erlangen (Hauptstr. 38) an.

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