Fernbuslinien sollen in der Innenstadt bleiben

7.11.2014, 14:19 Uhr
Die Infrastruktur des ZOB am Willy-Brandt-Platz in Nürnberg soll verbessert werden.

© Chris Morenz Die Infrastruktur des ZOB am Willy-Brandt-Platz in Nürnberg soll verbessert werden.

Die Stadträte im Verkehrsausschuss waren sich einig, dass der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) ein Konzept für den Betrieb entwickeln soll, damit möglichst viele nationale Fernbuslinien und Touristenbusse den ZOB nutzen können. Ein Parkkonzept wird auch für die internationalen Fernbuslinien entwickelt. Außerdem soll die vorhandene Infrastruktur des ZOB verbessert werden.

Die Stadtverwaltung hat mehrere mögliche Standorte für einen Busbahnhof auf dem Stadtgebiet untersucht. „Der Wunschstandort von allen Beteiligten ist der ZOB“, stellte Baureferent Daniel Ulrich fest. Angesichts der unübersichtlichen wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Markt für Buslinien forderte Ulrich eine Lösung für die nächsten fünf Jahre. Mit einem Betreiberkonzept sollen die Kapazitäten des Standorts am Willy-Brandt-Platz voll genutzt werden. „Während des Christkindlesmarkts werden 90 Prozent mehr Busse am ZOB abgewickelt als an normalen Tagen“, sagte der Baureferent. Bei vorhandenen neun Halteplätzen für Busse und derzeit 110 Busstopps am Tag sei der ZOB nicht ausgelastet. „Das schaffen wir bei der VAG in einer Stunde“, sagte Ulrich.

Stadtrat Hartmut Beck von den Freien Wählern warf Ulrich deshalb ein reduziertes Problembewusstsein und den Blick durch die rosarote Brille vor. Der Baureferent ließ sich aber nicht beirren und zeigte sich sicher, dass der Betrieb, wenn er vernünftig organisiert wird, funktioniert: „Bisher gibt es nur Klagen über Schmutz.“ Der ZOB sei ein Anfahrts- aber kein Aufenthaltsort. Ein Problem wird sicherlich die Toilettensituation, denn dafür will niemand zahlen.

Laut Thorsten Brehm sei es nicht zu akzeptieren, dass die Stadt einen Busbahnhof für private Anbieter baut: „Das machen wir doch für die Bahn auch nicht.“ Gerald Raschke (SPD) und Marcus König (CSU) zeigten sich optimistisch, dass der ZOB für die nächsten Jahre ausreicht. „Ein Busbahnhof muss zentral liegen“, forderte König. Angesichts der Kampfpreise in der Fernbusbranche werde es noch zu einer Reduzierung der Linien kommen, so Raschke. Dann müssten die Kapazitäten des ZOB erst recht ausreichen.

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