Filmhauskino im Dezember: Ausflüge ins All

30.11.2009, 00:00 Uhr

Ausflüge ins All, sei es nun mit Méliès oder an Bord von «Apollo 13» an der Seite von Tom Hanks, bietet das Filmhaus im K4 mit seinem Monatsschwerpunkt im Dezember – zum Abschluss des Internationalen Jahres der Astronomie – reichlich. Unter dem Titel «Projektion Welt- all» sind ab 3. Dezember knapp 20 Science-Fiction-Filme zu sehen, die die Schwerkraft hinter sich lassen.

Wie es etwa 1929 der deutsche Regisseur Fritz Lang tat: Sein Film «Metropolis», ein Jahr zuvor entstanden, mag berühmter sein, setzt die Vision von einer utopischen Stadt aber «nur» auf der Erde um; ein Jahr später inszeniert Lang mit «Die Frau im Mond» einen zwar sehr irdischen Kampf um Gold und Liebe – das aber eben auf dem gelben Erdtrabanten. Den Kanadier Robert Lepage, immer bestrebt, verborgene menschliche Gefühlsregungen auszuleuchten, interessiert knapp 80 Jahre später konsequenterweise «Die andere Seite des Mondes».

Auch sonst locken jede Menge filmische Exkursionen ins Weltall. Bei der einen geht es «Zum Mars und weiter», auf der anderen begegnet Raumfahrern (aus der DDR!) «Der schweigende Stern»; die einen hocken abgewrackt im «Dark Star» (mit dem sich John Carpenter 1972 eine schräge Parodie einfallen ließ), die anderen präsentieren sich im unvergessen schicken 60er-Jahre-Outfit der «Raumpatrouille Orion». Und während sich die einen naturschutzbewegt «Lautlos im Weltraum» bewegen, haben andere nichts Besseres zu tun, als ebendort Kämpfe auszufechten («Krieg im Weltenraum»).

«Lautlos im Weltraum» (1971, im Original «Silent Running») ist ein kurioses Zeitdokument, das in einer nachapokalyptischen Szenerie im Umfeld des Saturn spielt und vom scheiternden Versuch handelt, die Schönheit der Erdnatur doch noch zu retten – untermalt von Liedern, die Joan Baez singt! Der Film ist ein Paradebeispiel dafür, dass Science-Fiction, so fern sie zeitlich und räumlich auch spielen mag, fast immer aktuelle politische Ereignisse und akute menschliche Ängste oder Hoffnungen spiegelt.

Dazu gehört natürlich auch die Frage aller Weltraumfragen, wie sie etwa in Robert Zemeckis Film «Contact» (1997) die unerschrockene Jodie Foster umtreibt: Gibt es dort draußen noch andere Lebewesen und Lebensformen als unsere?

Um wie vieles gemütlicher sah der Ausflug ins All noch 1918 aus, als man zu diesem Zweck «Das Himmelsschiff» bestieg, das propellergetrieben (!) und unter Leitung von Professor Planetorios (!) Richtung Mars schaukelte. Es ist dies der erste abendfüllende Science-Fiction-Film überhaupt, er entstand 1918 in Dänemark.

Für alle, die sich eine Reise ins Weltall derzeit finanziell nicht leisten können, ist die umfangreiche Filmreihe im Filmhaus (Königstraße 93) jedenfalls eine geradezu galaktisch gute Alternative.

Keine Kommentare