Fluglärm-Kommission fordert weniger Nachtflüge am Airport

21.3.2019, 05:56 Uhr
Insbesondere in den Sommernächten klagen Anwohner über Schlafbeschwerden wegen der vielen Nachtflüge am Airport.

© Stefan Hippel Insbesondere in den Sommernächten klagen Anwohner über Schlafbeschwerden wegen der vielen Nachtflüge am Airport.

Zum neuen Vorsitzenden der Fluglärmkommission ist Ulrich Blaschke gewählt worden. Der 41-jährige Rechtsanwalt und ehrenamtliche Stadtrat der SPD löst die SPD-Stadträtin Renate Blumenstetter ab. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Udo Raab bestätigt, der bei der Industrie- und Handelskammer den Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung leitet. Die Fluglärmkommission tagt nicht öffentlich.

Aufgrund der stetig zunehmenden Zahl der Nachtflüge am Flughafen und vor allem wegen deren sprunghaften Anstiegs im Sommer 2018 hatte der Verein Fluglärm-Schutzgemeinschaft ein Nachtflugverbot gefordert. Die Gemeinden Obermichelbach und Puschendorf (Landkreis Fürth) übten in zwei Resolutionen ebenfalls heftige Kritik an den Nachtflügen. Laut Blaschke müssen diese Beschwerden der Bevölkerung ernst genommen werden. Zudem dringt die Kommission darauf, "insbesondere die Spitzenereignisse in den Sommernächten, die zum Aufwachen führen", zu reduzieren. Und sie sprach folgende Empfehlung aus: "Die Geschäftsführung des Flughafens Nürnberg wird gebeten, innerhalb des bestehenden Rechtsrahmens ab der nächsten Flugplangestaltung eine spürbare Verringerung der Nachtflugbelastungen zu erreichen."

An die Adresse des Bundesverkehrsministeriums richtet sich die Forderung, zeitnah die sogenannte Bonusliste der Maschinen zu überarbeiten, die nachts starten und landen dürfen. Die Fluglärm-Schutzgemeinschaft wirft dem Ministerium in dieser Angelegenheit seit Jahren Untätigkeit vor.

 

 

Die Kommission wurde darüber informiert, dass die Regierung von Mittelfranken derzeit nach der EU-Umgebungslärm-Richtlinie einen Lärmaktionsplan für den Flughafen Nürnberg vorbereitet. Dazu soll noch in diesem Jahr eine zweistufige Beteiligung der Öffentlichkeit stattfinden.

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