Franken-Besuch: Bundespräsident dankt Nürnberger Corona-Helfern

20.11.2020, 17:53 Uhr
Franken-Besuch: Bundespräsident dankt Nürnberger Corona-Helfern

© Roland Fengler/NNZ

Ursprünglich wollte Steinmeier die Helfer zu einem großen Sommerfest in seinen Amtssitz, Schloss Bellevue, einladen. Doch der Verlauf der Pandemie machte diesen Plan zunichte. In Nürnberg saßen seine Frau Elke Büdenbender und er daher mit Labormitarbeiterin Dimitra Tzani, Lisa Nikolayev aus dem Ordnungsamt und Intensiv-Krankenpfleger Thilo Rothfuss im kleinen Rathaussaal zusammen. Oder besser gesagt: Sie saßen weit auseinander, um den Abstand einzuhalten.

Mitten in der Krise

Nur zu dem einstündigen Gespräch legten die fünf Beteiligten die Masken ab, danach wurden sie wieder angezogen. Schließlich sind wir noch mitten in der Krise, merkte der Bundespräsident an. Er wollte von seinen Gesprächspartnern wissen, wie sie Corona-Leugnern oder Zweiflern an den gesetzlich beschlossenen Maßnahmen begegnen. „Es ist schwer, ruhig und gelassen zu bleiben“, meint Krankenpfleger Rothfuss, „aber ich kann ihnen nur sagen: ,Schaut her, wie wir mit Schutzkleidung in der Intensivstation arbeiten und nach vier Stunden durchnässt wieder herauskommen, weil es so anstrengend ist. Und wie wir nach einer kurzen Pause weiterarbeiten. Corona ist gefährlich.‘“

Schwierig, Brücken zu bauen

Lisa Nikolayev aus dem Ordnungsamt brachte es auf den kurzen Appell: „Informier Dich.“ Der Bundespräsident will mit Gegnern der Corona-Maßnahmen im Gespräch bleiben. Seine Erfahrung: Es ist schwierig, Brücken zu ihnen zu bauen.

Franken-Besuch: Bundespräsident dankt Nürnberger Corona-Helfern

© NNZ

Die drei Nürnberger(innen) informierten das Staatsoberhaupt über ihre Arbeitsbereiche: Nikolayev ist zuständig für Gaststätten, sie ist vielen verzweifelten Wirten begegnet. Labormitarbeiterin Tzani erlebte eine sehr starke Arbeitsbelastung, als die Zahl der Tests extrem anstieg. Sie freute sich sehr über die Einladung ins Rathaus. Denn die Öffentlichkeit habe in der Corona-Krise hauptsächlich das Pflegepersonal und nicht auch die Labor-Beschäftigten wahrgenommen, so ihr Eindruck.

Aufbruchsstimmung im Krankenhaus

Pfleger Rothfuss spricht wie die beiden weiteren Gäste von der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die man unter Kolleg(inn)en , aber auch generell in der Bevölkerung gespürt habe. Im Krankenhaus habe er eine „Aufbruchsstimmung“ beim Kampf gegen das Virus gespürt. Den positiven Schub könne man in die nächsten Monate mitnehmen.

"Solidarität wahren"

Bundespräsident Steinmeier hatte diese Hoffnung bei seinem Eintrag ins Goldene Buch geäußert: „Den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt wünsche ich, dass sie unbeschadet durch die Pandemie-Krise kommen und Solidarität wahren.“

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