Franken-"Tatort": Nürnbergerin ist als Komparsin dabei
22.2.2019, 05:56 Uhr
"Ein Tag wie jeder andere" heißt der aktuelle Franken-Tatort. Für Chris Baumann war der Tag, den sie dort beim Dreh verbrachte, dagegen ein ganz besonderer. Denn sie läuft nicht nur schnell durchs Bild, sondern ist bei einer Schlüsselszene dabei: Ein Richter wird erschossen — und Baumann sitzt als Gerichtsschreiberin im Saal. Schon einige Komparsenrollen hatte die 47-Jährige, "aber ein Krimi, das war schon etwas anderes als sonst", erzählt sie. Und dann auch noch der Franken-Tatort. Schon vor zwei Jahren versuchte sie, eine Statisten-Rolle zu ergattern. "Es war eine schwere Geburt", sagt sie und lacht. Und freut sich, dass es schließlich doch noch geklappt hat.
Das Kommissaren-Duo Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs und Spurensicherer Matthias Egersdörfer waren an ihrem Drehtag mit am Set, die Stimmung war locker. Gedreht wurde letzten April, im Bayreuther Landgericht. Aus Baumanns Sicht quasi "vor der Haustür". Weil Nürnberg nicht zu den Filmhochburgen zählt, fährt sie oft weite Strecken. Bis in den Schwarzwald führte ihre erste Statistenrolle vor sechs Jahren. Dort war sie in der Serie "Bloch" mit Dieter Pfaff dabei. Seitdem hat Baumann Blut geleckt. In unterschiedliche Rollen und auch Berufe zu schlüpfen, begeistert sie. "Das macht man ja als Otto Normalo sonst nicht", sagt sie. Zu sehen, wie die Regie arbeitet, wie Schauspieler, die gerade noch am Kaffee nippten, von jetzt auf gleich in ihre Rolle umschalten, findet sie außerdem faszinierend.
Achtung, Spoiler! So wird der Franken-"Tatort" aus Bayreuth
Zwischen vier bis 12 Mal im Jahr ist sie im Einsatz, je nachdem, wie viel die Agenturen, bei denen sie in der Kartei ist, anbieten. Im "Pubertier" war sie dabei oder bei "Fack ju Göhte" mit Elyas M’Barek am Set.
Torte ins Gesicht
Mit der Arbeit muss sie manchmal jonglieren. Dank netter Kollegen kann sie ihrem Hobby frönen. Die gebürtige Thüringerin arbeitet im Café im Wohnstift in der Bingstraße. "Die Omis und Opis dort sind meine größten Fans", sagt sie . Wenn ein Film, bei dem sie dabei war, im Fernsehen gezeigt wird, halten sie sofort nach ihr Ausschau.
Anfang April ist sie im Kinofilm "Unheimlich perfekte Freunde" von Marcus Rosenmüller zu sehen. Dort bekommt sie eine Torte ins Gesicht. Beim Dreh zum Franken-Tatort traf sie einen Schauspieler des Rosenmüller-Films wieder. "Na, die Schokosahne wieder aus dem Gesicht bekommen?", begrüßte sie Christian Schneller lachend. Er spielt den Richter, der im Tatort erschossen wird.
Mehr als den Trailer hat sie bisher von dem Krimi nicht gesehen. Auf das Ergebnis ist sie gespannt. Ganz gemütlich zu Hause wird sie am Sonntag fernsehen. Ihr Traum ist klar: "Eine kleine Rolle mit Text im Franken-Tatort, das wär’s!"
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