Frankenschnellweg-Ausbau: Verhandlungen vor Durchbruch

25.5.2016, 06:00 Uhr
Nach der Straßeneinmündung "An den Rampen" soll auf dem Tunnel ein Park entstehen.

© Grafik: Stadt Nürnberg Nach der Straßeneinmündung "An den Rampen" soll auf dem Tunnel ein Park entstehen.

Es muss geredet werden, denn der Bund Naturschutz klagt gegen die Stadtautobahn und verzögert damit den Baubeginn wirkungsvoll. BN-Vorsitzender und CSU-Stadtrat Otto Heimbucher ist optimistisch, dass die Verhandlungen im Juli erfolgreich abgeschlossen werden können.

Auch Bürgermeister Christian Vogel, als Sör-Chef zuständig für den Ausbau, betont, dass eine Einigung an der Stadt Nürnberg nicht scheitern werde. Die außergerichtlichen Einigung im Rechtsstreit um den 500 Millionen Euro teuren Ausbau des Frankenschnellwegs könnte damit in greifbare Nähe gerückt sein.

Zum Hintergrund: Zieht der Bund Naturschutz seine Klage gegen den kreuzungsfreien Ausbau zurück, kann der auf Eis gelegte Planfeststellungsbeschluss unverzüglich rechtskräftig werden; die Bagger könnten mit der Arbeit beginnen, unabhängig von der für Herbst erwarteten Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs.

Er muss darüber befinden, ob noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist. Laut Heimbucher steuern die zuletzt stockenden Verhandlungen mit den Vertretern der Stadt auf ein für alle Seiten akzeptables Ergebnis zu.

Tempo-Limit soll Schnellstraße unattraktiv machen

Der Nürnberger BN-Vorsitzende: "Auch wir wollen, dass die katastrophale Lage auf dem Frankenschnellweg An den Rampen ein Ende hat. Deshalb können wir einen kreuzungsfreien Durchbau akzeptieren, wenn wesentliche Randbedingungen geändert werden."

Neben einem ausgeklügelten Verkehrsleitsystem denkt er dabei vor allem an zusätzliche Verbesserungen für die Anlieger. Ein Tempo-Limit von 60 Stundenkilometern etwa soll die Schnellstraße durch die Stadt unattraktiv machen. Dazu soll es ein 24-Stunden-Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen geben.

Außerdem wird die Fahrbahn mit Flüsterasphalt versehen, um den Lärmschutz zu verbessern. Strittig war bisher auch die Abgasbelastung an den Tunnel Ein- und Ausfahrten. Hier soll laut Heimbucher durch bauliche Maßnahmen für mehr "Verwirbelung" gesorgt werden.

Eine Abgas-Absauganlage im Tunnelbereich zwischen Gostenhof und der Werderau wird es allerdings nicht geben. Dass man beim Bund Naturschutz an eine schnelle Einigung glaubt (die nächste Verhandlungsrunde ist am 11. Juli), freut Bürgermeister Christian Vogel.

Ein weiteres zeitliches Hinauszögern und mögliches Vertagen, so Vogel gegenüber unserer Zeitung, sei jedenfalls keine Option. Schließlich habe die Klage des Bund Naturschutz schon für eine erhebliche Zeitverzögerung gesorgt. Laut Vogel wäre auch nach einer Einigung kein schneller Baustart möglich. Um die "Maschinerie Frankenschnellweg" wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, seien mindestens 18 Monate Vorlauf nötig.

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