Fränkische Schausteller wollen in der Corona-Krise anpacken

25.3.2020, 18:33 Uhr
Die Corona-Krise zwingt viele in die Zwangspause: Fränkische Schausteller bieten nun ihre Unterstützung an.

© Hartmut Voigt Die Corona-Krise zwingt viele in die Zwangspause: Fränkische Schausteller bieten nun ihre Unterstützung an.

Während überall Veranstaltungen abgesagt werden, wie beispielsweise das Nürnberger Frühlings-Volksfest, haben sich die fränkischen Schausteller nicht lange aus der Bahn werfen lassen und wollen nun in der Corona-Krise mit anpacken. Unter dem Motto "Hand in Hand durch die Krise" bieten die Schausteller an, mit ihrem Equipment da parat zu sein, wo ihre Hilfe benötigt wird. In einem Schreiben des Süddeutschen Verbandes reisender Schausteller und Handelsleute heißt es: "Wir wollen helfen! Und wir haben die Kraft, die Technik, die Logistik und das Know-how, um sich für alle gewinnbringend einzubringen!"

Als Beispiel werden die Lkws und Lieferwägen der Betriebe genannt, mit denen "lebenswichtige oder systemrelevante Güter" transportiert werden könnten. Zudem wird von den Schaustellern angeboten, den Feuerwehren, der Polizei oder anderen Hilfsdiensten mit ihren Kränen und Werkzeugen unter die Arme zu greifen. "Sollte es zu Engpässen kommen, so stehen wir gerne während der krisenbedingten Zwangspause bereit zu helfen", unterstreicht der Mitinitiator und Nürnberger Schausteller Rudi Bergmann das Angebot.

Mit historischer Musikorgel vor Altenheimen?

Einen weiteren Vorschlag unterbreitet sein Kollege Johannes Braun, ebenfalls ein Nürnberger Schausteller. Familie Braun ist im Besitz einer historischen Musikorgel, die sie dafür bereitstellen würden, um diese beispielsweise vor einem "Altenheim oder ähnlichem" aufzustellen und zu spielen, "wo die Menschen jetzt kaum Zerstreuung finden".

Auch in Fürth hat Schausteller-Kollege Helmut Dölle die Idee aufgegriffen und an die Sozialreferentin herangetragen. Das Fürther Sozialreferat will laut Schaustellerverband die Idee unterstützen und freut sich über den Vorschlag. Man habe bereits von Seiten der Stadt Altenheime angeschrieben. Die Heime können dann selbst entscheiden, ob sie Interesse haben und sich mit dem Schausteller in Verbindung setzen. Die Musik-Orgel könnte dann "auf Tour zu den Altenheimen gehen und überall eine Stunde spielen", so die Fürther Sozialreferentin Elisabeth Reichert über eine mögliche Variante. Altenheimbewohner könnten der Musik vom Balkon oder Fenster lauschen - also "ungefährdet".

Fürth: Schausteller unterstütz Aufbau von Corona-Teststation

Die Schausteller bieten ihre Hilfe nicht nur an, sondern haben auch schon etwas getan. Unternehmer Dölle hat beim Aufbau der Fürther Corona-Teststation mitgeholfen und gemeinsam mit seinem Sohn "150 Meter Zäune, mobile Toiletten, Aufenthaltscontainer und Heizstrahler geliefert". Die Idee sei bei einem Telefonat mit Oberbürgermeister Thomas Jung entstanden sein. Mathias Kreitinger, unter anderem Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz habe dann "Feuerwehr und THW mit ins Bott genommen und auf diesem unbürokratischen Weg wurde eine zusätzliche öffentliche Teststelle geschaffen", berichtet Kärwa-Sprecher Helmut Dölle.

An der Teststation können Bewohner aus der Stadt oder dem Landkreis Fürth sich, insofern sie eine Bescheinigung vom Hausarzt, Gesundheitsamt oder der KVB haben, testen lassen, ob sie mit dem Coronavirus infiziert sind. Der Test erfolgt kontaktlos durchs Autofenster mittels Wattestäbchen.


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