Freude für alle - Fall 22: Dreijährigem kranken Jungen droht die Dialyse

10.12.2020, 11:10 Uhr
Passen aufeinander auf: Hassan (li.) mit seinem Bruder Rudi.

© Roland Fengler Passen aufeinander auf: Hassan (li.) mit seinem Bruder Rudi.

Von dem möglicherweise auch sein kleiner Bruder betroffen ist. Diese beiden ins Herz zu schließen, fällt nicht schwer. Wie sie da auf dem Sofa sitzen mit ihren Lieblingsspielsachen - als hätten sie eine unbeschwerte Kindheit. Haben sie aber nicht. Und ruhig dazusitzen, ist natürlich auch nicht ihre Sache, höchstens mal für ein Foto. Ansonsten sind sie quirlig und umtriebig wie viele Kinder in ihrem Alter.


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Schon deshalb ist es für Hassan wie für seine Eltern richtig anstrengend, wenn wieder eine Behandlung ansteht und er mit seinen knapp vier Jahren alles ruhig über sich ergehen lassen soll. Neben einer Sozialpädagogin steht der Familie deshalb auch eine medizinische Fachkraft zur Seite, die sich mit den Eltern auch auf Arabisch verständigen kann - damit nicht wichtige Informationen durch fehlende Sprachkenntnisse verloren gehen.

Mehrfach auf der Intensivstation

Hassan leidet unter den Folgen einer genetisch bedingten Krankheit, neben der Lunge sind vor allem die Nieren betroffen. Auf die Ursache stießen die Ärzte allerdings erst einige Zeit nach der Geburt. Schon mehrfach lag der Kleine unterdessen auf einer Intensivstation. Und es werde nicht mehr lange dauern, fürchten die Eltern, bis er dauerhaft zur Dialyse muss. Ob der kleinere Bruder, der bald 20 Monate alte Rudi eines Tages dieses Schicksal teilt, ist noch offen.

Der Aufwand für die Familie ist aber auch so schon groß genug: Regelmäßig stehen Untersuchungen und Behandlungen in der Erlanger Universitätsklinik an. Doch für die häufigen Fahrten kommt weder das Jobcenter auf noch die Krankenkasse – die Weihnachtsaktion will der Familie deshalb wenigstens zu einem VGN-Ticket verhelfen.


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Erspart geblieben sind den beiden Jungen wenigstens die furchtbaren Erfahrungen der Eltern: Sie stammen aus der besonders heiß umkämpften und schwer zerstörten Stadt Aleppo. Diese galt bekanntlich als ein Zentrum des Widerstands gegen das brutale Assad-Regime. Viele Zivilisten harrten lange unter unsäglichen Bedingungen in den Ruinen aus, auch Hassans und Rudis Eltern mussten Bombenangriffe auf die Häuser ihrer Familien erleben – und sie mussten um ihr erstes Kind trauern, weil die medizinische Versorgung zusammengebrochen war.

"Kaum bewohnbares Loch"

Vor sechs Jahren, noch vor der großen Welle, gelang dem Paar die lebensgefährliche Flucht nach Europa. Die Jungs erblickten erst eine Weile später in Nürnberg das Licht der Welt. Nach langer Zeit in Gemeinschaftsunterkünften fand die Familie vor gut einem Jahr endlich eine Altbauwohnung. Dass sich der Eigentümer nicht schämte, für die Räume überhaupt Geld zu verlangen, sorgt bei den Betreuern der Familie bis heute für Kopfschütteln. "Man kann es nicht anders sagen: Die Wohnung war ein kaum bewohnbares Loch", bestätigt die zuständige Sozialpädagogin des Jugendamts. Aber auf dem angespannten Markt war die Familie sonst praktisch chancenlos.


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Mit Unterstützung von Freunden krempelte der Vater die Ärmel hoch und schaffte es mit handwerklichem Geschick, die Räume so herzurichten, dass sie tatsächlich als ein Zuhause empfunden werden. Um auch auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, fehlen den – aktuell durch die Kinder stark belasteten – Eltern noch einige Grundlagen. In der Heimat hatte der Vater den Lebensunterhalt durch die Arbeit in einer Textilfabrik bestreiten können. Aber hierzulande ist der fehlende Schulabschluss ein Hemmschuh.

Am Beispiel dieser Familie bittet "Freude für alle" um Unterstützung – auch für andere mit ähnlichen Schicksalen.

Die Freude für alle-Spendenkonten:

Spk. Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11;

Spk. Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;

Spk. Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99;

Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Für zweckgebundene Spenden bitte einfach die jeweilige Fallnummer angeben.

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