Freude für alle - Fall 30: Wohnung verzweifelt gesucht

18.12.2020, 07:18 Uhr
Clara ist inzwischen sechs Monate alt und die knappen Finanzen sind nicht die größte Sorge der jungen Mutter.

© Fabian Strauch, dpa Clara ist inzwischen sechs Monate alt und die knappen Finanzen sind nicht die größte Sorge der jungen Mutter.

Sie ist immer gut klargekommen, stand stets auf eigenen Beinen. "Ich hätte nie gedacht, irgendwann auf Hartz IV angewiesen sein zu müssen", sagt Kerstin M. (Name geändert). Die heute 37-Jährige ist examinierte Krankenschwester. Es ist ein Beruf, in dem man trotz der großen Verantwortung und großer Belastung nicht reich wird. Kerstin M. hat ihn dennoch 15 Jahre lang gerne und mit Leidenschaft ausgeübt.

Doch irgendwann war sie ausgebrannt. "Ich habe fast immer im Schichtdienst gearbeitet, hatte ständig Rufbereitschaft. Ich konnte nicht mehr", sagt sie heute, zwei Jahre nach ihrem Zusammenbruch.


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Doch die Hände in den Schoß legte sie nicht. Sie suchte sich Hilfe und machte schließlich eine Umschulung zur Gärtnerin. Dann wurde sie schwanger. "Das war absolut ungeplant, aber ich wollte das Kind", sagt sie. Doch das war es dann mit der Ausbildung, weil sie in ihrem Betrieb irgendwann nicht mehr körperlich arbeiten durfte.

Auf sich gestellt

Heute lebt sie vom Arbeitslosengeld II und ist im Grunde auf sich selbst gestellt: Ihr Partner lebt in einer anderen Stadt, ist selbst arbeitsuchend und muss für drei jüngere Kinder aus seiner früheren Ehe Unterhalt zahlen. Daher bekommt Kerstin M. für die kleine Clara einen Unterhaltvorschuss durch das Jugendamt, doch der ist niedriger als der reguläre Unterhalt.

Clara ist inzwischen sechs Monate alt und die knappen Finanzen sind nicht die größte Sorge der jungen Mutter. Wie so viele andere in der Stadt, ist auch sie auf der verzweifelten Suche nach einer größeren und vor allem bezahlbaren Wohnung. Gerade einmal eine 40 Quadratmeter große Ein-Zimmer-Wohnung hat sie für sich und ihr Kind. Das wiegt umso schwerer, da Clara ein besonders sensibles Baby ist und dringend einen separaten Raum bräuchte, um gut zur Ruhe kommen zu können.

"Ich habe mich wirklich überall beworben und registriert", sagt sie. Ohne jeden Erfolg. "Ich würde sofort eine Abtrittserklärung unterschreiben, dass das Jobcenter die Miete nicht an mich, sondern direkt an den Vermieter überweist", sagt sie. Ihr wäre alles recht, nur um eine ordentliche Wohnung zu bekommen.

Viele Pläne

Aufgeben will sie nicht, sich vor allem nicht unterkriegen lassen. "Zum Glück bin ich wieder relativ stabil", sagt sie und träumt davon, nach der Elternzeit die Ausbildung machen zu können und als Gärtnerin in einem Bio-Betrieb zu arbeiten. Doch jetzt gibt es für sie nur ein Ziel: eine Wohnung, in der einfach mehr Platz ist und Clara entspannt aufwachsen darf. Vor allem ein Ort, an dem auch die Alleinerziehende zur Ruhe kommen kann.

Für die anfallende Kaution und notwendige Anschaffungen für eine neue Wohnung bitten wir heute herzlichst um Spenden.

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