Fünfköpfige Familie vor dem Nichts: Wohnung verloren, Jobs gekündigt - sie brauchen dringend Hilfe

25.11.2020, 10:59 Uhr
Fünfköpfige Familie vor dem Nichts: Wohnung verloren, Jobs gekündigt - sie brauchen dringend Hilfe

© Alexas_Fotos/Pexels/Pixabay/ LizenzCC

Mit einem Märchen hat die Geschichte von Rebecca und Theo L. (Namen geändert) wenig gemein - bis auf die Erinnerung an glücklichere, unbeschwerte Tage. Der erste herbe Schlag traf die Familie, als die Eigentümer ihres kleinen Mietshäuschens die Miete so drastisch erhöhten, dass dem Paar mit seinen drei Kindern nichts anderes übrig blieb, als sich schleunigst nach etwas anderem umzusehen.

In Nürnberg vor dem Nichts: Familienvater erkrankt - und verliert seinen Job

Weil der Wohnungsmarkt bekanntlich ziemlich leergefegt ist, blieb dem Paar nichts anderes übrig als sich auf eine deutlich kleinere, aber kaum günstigere Bleibe mit drei Zimmern einzulassen. "Irgendwie würden wir es schon schaffen, dachten wir", erzählt Rebecca L. "Aber wir haben es von Anfang an nur als Zwischenstation gesehen und mussten weiter suchen."

Immerhin hatten ihr Mann und sie zu diesem Zeitpunkt noch beide ein Einkommen – er als Lkw-Fahrer, sie über Zeitarbeit in einem Bürojob. Doch es sollte nicht lange gut gehen: Vor allem beim Sitzen plagten Theo L. immer heftigere Schmerzen - vermutlich Folgen eines nie auskurierten Rückenleidens oder auch einer eigentlich gut überstanden Darmkrebs-Operation. An längere Touren am Steuer von Lastwagen war bald nicht mehr zu denken, der Nürnberger wurde arbeitslos.

Corona erschwert Jobsuche massiv

Und damit nicht genug: Zunehmend machen ihm Herz- und Atembeschwerden zu schaffen. Weil Aussetzer drohen, ist er inzwischen – mit erst Anfang 30 – nicht nur auf starke Medikamente, sondern vor allem nachts auch auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Dennoch setzte er weiter alles daran, doch schnell wieder eine Anstellung zu finden – obwohl sich inzwischen Corona breit gemacht und die Jobsuche massiv erschwert hatte.

Vor ein paar Monaten flatterte indes auch seiner Frau Rebecca die Kündigung ins Haus. Sie hatte in der Zwischenzeit eine Stelle als Verkäuferin in einer Filiale einer Bekleidungskette angenommen.

Wegen Corona wurde sie offiziell in Kurzarbeit geschickt, musste häufig aber trotzdem erscheinen. Und als alle sonstigen Betreuungs-Möglichkeiten ausgeschöpft waren, nahm sie schon mal ihren Jüngsten mit ins Geschäft. Das gehe schon aus versicherungsrechtlichen Gründen gar nicht, bekam sie zu hören. "Leider hatte ich ja keinen Anspruch auf eine Notbetreuung", sagt die Mutter. Als sie sich nicht anders zu helfen wusste und auch mal daheim blieb statt Ware zu sortieren und auszuzeichnen, war sie den Job im Handumdrehen los.

"Ich hatte panische Angst, war mit den Nerven am Ende"

Nun reichte es für die Wohnung hinten und vorne nicht mehr. "Ich hatte panische Angst, war mit den Nerven am Ende und konnte kaum noch ruhig schlafen", sagt Rebecca L. Umso größer die Glücksgefühle, als plötzlich eine passende Sozialwohnung in Aussicht stand. Das Jobcenter willigte ein und hätte auch die Kaution übernommen –und ließ ebenso unvermittelt alle Träume platzen. Warum? Weil Theo L. überraschend wieder Arbeit fand. "Daraufhin erklärte sich das Jobcenter für nicht mehr zuständig"; schrieb die zuständige Bezirks-Sozialpädagogin an "Freude für alle".

Doch alle Rücklagen sind längst aufgebraucht, wegen einer früheren Privatinsolvenz hat die Familie auch keine Chance auf ein Darlehen. Ohne Hilfe der Weihnachtsaktion würde der Umzug in endlich stabile Verhältnisse platzen.

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