Für 38 Millionen: Grundschule in Thon hat Platz für 400 Schüler

30.10.2020, 12:26 Uhr
Schule im Grünen: die Grundschule Thoner Espan wächst und wächst.

© BERNHARD SCHWARZ PHOTOGRAPHY, NNZ Schule im Grünen: die Grundschule Thoner Espan wächst und wächst.

Es werde Licht. Davon gibt es im neuen Schulgebäude am Thoner Espan jede Menge, in der Aula, in den Klassenzimmern und im Lichthof. In dem gepflasterten Atrium innerhalb des Kubus ragen Fronten mit Fenstern in die Höhe, oben zeigt sich blauer Himmel.

Inklusive 320 Betreuungsplätze

„Die Schule ist schön geworden, sie ist ein ansprechender und moderner Bau, der auch ein wenig zeigt, wie wichtig Nürnberg die eigenen Schulen und Schulkinder sind“, findet Baureferent Daniel Ulrich. Der erste Bauabschnitt des 38 Millionen Euro teuren Großprojekts im Nürnberger Norden ist abgeschlossen.


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In der vierzügige Grundschule ist Platz für 400 Kinder. Zusätzlich gibt es innerhalb des Neubaus rund 320 Hort- und Mittagsbetreuungsplätze in zehn Gruppen. Die Schüler sind inzwischen in die neuen Schule eingezogen, mit der „ein langer Wunsch für die Nordstadt in Erfüllung geht“, sagt Marcus König. Lob gibt es vom Oberbürgermeister auch für die wbg Kommunal, die im Auftrag der Stadt das Gebäude gebaut hat, unfallfrei und termingerecht.

Dabei war der von den Architekturbüros Baum-Kappler aus Nürnberg und Junk+Reich aus Weimar geplante Bau „eine Herausforderung“, sagt Ralf Schekira. Grund dafür sind „die komplexen Nutzungsanforderungen, die Grundstücksgröße und die Beachtung des Umfeldes“, erklärt der Geschäftsführer der wbg. Also Hort, Mittagsbetreuung und Klassenzimmer dort unterzukriegen und dabei die Grünfläche zu erhalten.

Entlastung für den Norden Nürnbergs

Ein buchstäblicher Höhepunkt: der Lichthof.

Ein buchstäblicher Höhepunkt: der Lichthof. © BERNHARD SCHWARZ PHOTOGRAPHY, NNZ

Einen Schönheitsfleck sieht Baureferent Ulrich: Der schon länger geplante Bau „bildet noch nicht die heute geforderte komplette Verzahnung von Schule und Hort ab, da sind wir in den laufenden Projekten ein wenig weiter“. Trotzdem ist das Gebäude eine erste Entlastung für die seit langem angespannte Situation in Thon: wenig Platz für viele Schüler.

Deshalb müssen „die Container vor Ort noch etwas bleiben“, weiß Ulrich. Der Grund dafür liegt auf der anderen Seite der Erlanger Straße. Hier entsteht die Grundschule an der Forchheimer Straße. Schon jetzt werden erste Klassen für die neue Schule gebildet – am Thoner Espan. Und zwar in den Räumen der Mittagsbetreuung, die deshalb dort noch nicht stattfinden kann.

Erlanger Straße: Probleme auf dem Schulweg

Die Schule an der Forchheimer Straße ist „ein wesentlicher Baustein der Schulentwicklung in Thon“, sagt Daniel Ulrich. „Mit dem Neubau wird der Sprengel neu gefasst werden können.“ Dann, hofft Ulrich, erledige sich auch das Schulweg-Problem. Über die B4 können die Schulkinder aus dem westlichen Teil Thons nur mit Hilfe eines Schülerlotsen.

Mit dem Bau der neuen fünfzügigen Grundschule samt Ganztagsbetreuung „liegen wir im Plan und gehen demnächst in den Stadtrat“. Zunächst aber finden dort bis Mitte 2021 archäologische Grabungen statt. Auf der Wiese am westlichen Ende der Forchheimer Straße hat man schon früher Anzeichen für alte Siedlungen entdeckt, Pfostenlöcher und Gruben aus der Urnenfelderzeit und der Frühlatènezeit. Aus dieser Epoche fand man sogar eine Eisenverhüttung mit einer Ofenanlage. Trotz der archäologischen Untersuchungen soll sich an der Bauzeit nichts ändern.

Jetzt kommt noch die Dreifach-Sporthalle

Am Thoner Espan startet derweil der zweite Bauabschnitt. Hier entsteht noch eine Dreifach-Turnhalle. Zunächst wird das alte Schulgebäude entkernt, im November starten die Abbrucharbeiten. Voraussichtlich ab März 2021 beginnt die wbg Kommunal die Bauarbeiten für die neue Sporthalle, die nach den Sommerferien 2023 übergeben werden soll.

Nächster Schritt: der Bau der neuen Dreifach-Turnhalle.

Nächster Schritt: der Bau der neuen Dreifach-Turnhalle. © wbg Kommunal, NNZ

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