Für über 2000 Schüler: Zeitplan für neues Zentrum steht

26.7.2020, 06:00 Uhr
Für über 2000 Schüler: Zeitplan für neues Zentrum steht

© Simulation: Staab Architekten

Die Mitglieder des Ältestenrats und des Finanzausschusses gaben grünes Licht für die Umsetzung der Pläne. Im Schuljahr 2026/2027 soll der Schulbetrieb aufgenommen werden.

Das Neubauvorhaben für das Sigmund-Schuckert-Gymnasium und die Peter-Henlein-Realschule in der Pommernstraße hat damit die vertiefende Prüfung der Kosten erfolgreich durchlaufen und kann deshalb im Herbst bei den Haushaltsberatungen in den Mittelfristigen Investitionsplan aufgenommen werden. Baubeginn für das 191,459 Millionen Euro teure Projekt soll das nächste Jahr sein.

Für über 2000 Schüler: Zeitplan für neues Zentrum steht

© Foto: Tobias Stich

"Es ist das größte Schulbauprojekt nicht nur in Nürnberg, sondern in ganz Nordbayern", stellte Baureferent Daniel Ulrich fest. Geplant sind zwei Schulen mit einem gemeinsamen Eingang für 2475 Schülerinnen und Schüler mit einer Nutzfläche von 44.000 Quadratmetern.

Neubau dringend nötig

Es wird sieben Turnhallen, verteilt auf zwei Gebäude, geben. Um möglichst wenig Grünflächen zu versiegeln, wird das Gymnasium fünf Geschosse haben und die Realschule vier. Der Neubau wurde nötig, weil die Sanierung des Altbaus, der 1977 entstanden ist, sich nicht mehr rentiert hat. Schon 2010 wurde mit den Planungen für den Neubau begonnen.

"Warum hat das so lange gedauert? Das können viele Menschen nicht verstehen", fragte CSU-Stadtrat Kilian Sendner in der Ausschusssitzung. Schon 2014 erfolgte die Auslobung des Architektenwettbewerbs. Laut Ulrich waren 2018 die Planungen für den Neubau abgeschlossen, als die Entscheidung zur Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums erfolgte. "Die Pläne mussten deshalb komplett überarbeitet werden", so der Baureferent. Bei der Vorstellung des Bauvorhabens vor den Stadträten geriet er richtig ins Schwärmen.

Es wird großzügige Gänge geben, große Sportflächen und die Schulgebäude sind klimaneutral konzipiert und auf die Lüftung mit Frischluft wurde großen Wert gelegt. "Die Raumluft wird eine gute Qualität haben. Der Schulbau soll wegweisend sein", so der Baureferent. Das war in anderen Schulen in der Vergangenheit nicht immer so.

Aufwendige Lüftungskonzepte

Die Folge waren aufwendige Lüftungskonzepte. Außerdem gibt es in dem neuen Schulzentrum eine Pausenhalle für 500 Schülerinnen und Schüler sowie mehrere Funktionsräume für Veranstaltungen von bis zu 170 Personen. In den kalkulierten Kosten von 191,459 Millionen Euro sei auch der letzte Stuhl enthalten, so Baureferent Ulrich: "Wir werden den Betrag bis zum Ende halten können." Vom Freistaat kommen 59,097 Millionen Euro an Zuschüssen.

Die Stadt rechnet mit einer sechsjährigen Bauzeit. Die endgültige Fertigstellung der Turnhallen soll bis 2028 erfolgen, doch der Schulbetrieb kann schon 2026/2027 starten.

Die Stadträte waren jedenfalls voll des Lobes für das Bauvorhaben. SPD-Stadträtin Anja Prölß-Kammerer nannte es "einen Meilenstein". Andrea Friedel von den Grünen freute sich, dass der Schulkomplex dem "Anspruch einer modernen Schulpädagogik gerecht wird". CSU-Stadtrat Sendner wandte sich aber noch direkt an Kämmerer Harald Riedel: "Bitte verschieben Sie nicht noch einmal den Baubeginn." Angesichts der Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie werden in den nächsten Wochen alle geplanten städtischen Großprojekte daraufhin überprüft, ob sie verschoben werden können. "Kinderbetreuung und Schulen werden Priorität genießen", versprach Riedel.

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