Fürtherin fängt die Südstadt-Stimmungen mit Farbe ein

3.12.2008, 00:00 Uhr
Fürtherin fängt die Südstadt-Stimmungen mit Farbe ein

© Michael Matejka

Die Künstlerin hat sich mit verschiedenen Orten im Stadtteil auseinandergesetzt und diese mit Temperafarben festgehalten: Eine Bank im Annapark, das Reichsparteitagsgelände, den Hummelsteiner Park oder die Wölckernstraße von oben. Zu jedem Bild gibt es einen eigenen poetischen Text, der die Eindrücke der Malerin schildert.

Götz, die sich selbst «irgendwo zwischen Impressionismus und Leipziger Schule» einordnet, will für ihre Bilder die unmittelbare Stimmung des Ortes einfangen. Deshalb malt sie auch nicht im Atelier, sondern auf der Straße, in Parks und auf Hochhäusern. Für die «Südstadtblicke» hat sie sich auf ihr Fahrrad geschwungen – Leinwand und Farbe im Gepäck – und hat sich auf «Entdeckungsreise» begeben.

Einige Tage vor Ausstellungsbeginn steht sie vor dem Südstadtforum. Vor ihr auf dem Bürgersteig liegt eine Leinwand, daneben Farbtöpfe und Pinsel. Die 40-Jährige betrachtet das Gebäude: «Die Fassade ist so glatt, das ist schwierig einzufangen. Mal sehen, wo ich da noch Leben reinbringen kann.»

Sie blickt noch lange auf das Gebäude, bevor sie den Pinsel in die Farbe taucht. Sie beginnt zu malen. Anfangs weiß sie nie so genau, was am Ende dabei rauskommt. «Es ist ein Prozess», erklärt die Malerin, «außerdem will ich auch Umwelteinflüsse auffangen. Manchmal sind gerade die Bilder total klasse, auf die es draufgeregnet hat.»

Während sie malt, bleiben die ersten Passanten in sicherer Distanz stehen und recken neugierig die Hälse. «Das Malen vor Ort ist schon auch immer eine kleine Live-Performance», erzählt die Künstlerin und schmunzelt. Nach einigen Minuten trauen sich die Passanten näher heran. Vorsichtig pirschen sie sich an, um dann nach einem Blick auf die Leinwand ihr Urteil abzugeben: «Schaut gut aus.»

Die Leute seien oft skeptisch, meint Götz. «Die wissen nicht, was da passiert. Die fragen sich dann, ob das jetzt ein subversiver Akt ist oder ob da tatsächlich jemand einfach nur ein Bild auf der Straße malt.» Für sie ist es eine gute Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. «So erreiche ich auch diejenigen, die sonst nicht ins Museum gehen würden.»

Die Vernissage findet heute um 18 Uhr im Südstadtforum statt. Die Werke sind bis 31. Januar täglich von 8 bis 17 Uhr zu sehen.