Gedenkveranstaltung für NSU-Opfer Ismail Yasar in Nürnberg

9.6.2015, 21:03 Uhr
Kinder aus dem Stadtteil haben die Gedenkplatte gemeinsam mit der Künstlerin Manuela Dilly gestaltet und am Dienstag eingeweiht.

© Michael Matejka Kinder aus dem Stadtteil haben die Gedenkplatte gemeinsam mit der Künstlerin Manuela Dilly gestaltet und am Dienstag eingeweiht.

Kinder aus dem Stadtteil haben die Gedenkplatte gemeinsam mit der Künstlerin Manuela Dilly gestaltet und sie im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am Dienstagmittag eingeweiht. Markus Philipp, Leiter der Scharrer-Mittelschule, sagte, dass diese Aktion nicht nur ein „Zeichen der Erinnerung“, sondern auch eines der Hoffnung sei, „dass so etwas nie mehr passieren möge“.

Philipp sprach für den Arbeitskreis „Kids“ (Kinder im Stadtteil), in dem verschiedene Einrichtungen organisiert sind, die sich um das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil bemühen. SPD-Stadträtin Gabriele Penzkofer-Röhrl, die den beim Deutschen Städtetag weilenden Oberbürgermeister Ulrich Maly vertrat, würdigte Yasar als sehr beliebten und allseits geschätzten Menschen: „Er hat den Stadtteil geprägt.“

Sie erinnerte daran, was es für ein Albtraum für seine Familie und seine Freunde gewesen sein muss, dass die Polizei ihn zwischenzeitlich verdächtigte, mit mafiösen Strukturen zu tun gehabt zu haben. Erst 2011, elf Jahre nach dem Beginn der Mordserie an Kleinunternehmern mit Zuwanderungsgeschichte, stellte sich heraus, dass eine Gruppe von Rechtsextremen die Taten begangen hatte.

Neben Philipp und Penzkofer-Röhrl steuerten bei der Veranstaltung, zu der rund 300 Teilnehmer kamen, auch fünf Siebtklässlerinen einen Redebeitrag bei. Sie mahnten, dass nationale Unterschiede keinen Keil zwischen die Menschen treiben dürften: „Solange die Menschlichkeit uns verbindet, ist egal, was uns trennt.“

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