Gegen Autoposer: CSU will Fußgängerzone in Färberstraße ausweiten

26.9.2019, 15:29 Uhr

Diese Stelle ist ein echtes Nadelöhr: Wo sich Färberstraße und Breite Gasse kreuzen, kommen sich Fußgänger und Autofahrer gefährlich nahe. Marcus König, Chef der CSU-Stadtratsfraktion und OB-Kandidat, fordert zur Lösung des Problems einen "ganzheitlichen Ansatz". Konkret heißt das für ihn: den nördlichen Teil der Färberstraße ab der Dr.- Kurt-Schumacher-Straße zur Fußgängerzone zu machen.

Weil sich an der Ecke ein beliebtes Szenelokal befindet, starten Autoposer mit ihren getunten Kisten von dort aus gerne lautstark Richtung Hefnersplatz, um sich und ihre Fahrzeuge in Szene zu setzen. Nach Königs Ansicht hätte sich mit dem CSU-Vorschlag nicht nur das Autoposing-Problem erledigt. Auch der kaum enden wollende Strom parkplatzsuchender Autofahrer wäre aus der Gefahrenzone verbannt. "Damit hätten wir eine deutliche Aufwertung der Fußgängerzone erreicht und städtebaulich einen Gewinn."

Für Radfahrer würde sich die Situation ebenfalls verbessern. Für Anwohner und Geschäftsleute müsse es freilich eine Sonderregelung geben und die Erreichbarkeit der Parkhäuser gewährleistet bleiben. Die Anlieger-Regelung, wie sie die Grünen vorgeschlagen haben, sei nicht zielführend, fügt Kilian Sendner hinzu, der in der CSU-Fraktion für den Servicebetrieb öffentlicher Raum (SÖR) zuständig ist.

Im SÖR-Werkausschuss war Anfang September ein Antrag der Grünen, in dem sie die Sperrung des Bereichs für den allgemeinen Verkehr forderten, auf große Zustimmung gestoßen. "Dieser Modellversuch ist ein zahnloser Tiger", findet Sendner.


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"Man kann das doch gar nicht überwachen." Andreas Krieglstein, verkehrspolitischer Sprecher der Christsozialen, plädiert dafür, die nördliche Färberstraße bis zur Adlerstraße mit einem einheitlichen Pflaster zu versehen. Nur dann werde auch deutlich, dass es sich um einen Teil der Fußgängerzone handelt. "Außerdem muss das Parkleitsystem verbessert werden", fügt er hinzu. "Die Zufahrt zum Parkhaus an der Adlerstraße ist schlecht ausgeschildert."

Mit der Händlerinitiative "Erlebnis Nürnberg" habe sich die CSU bereits verständigt. "Sie begrüßt unsere Pläne ebenfalls." Mit dem Thema soll sich nach Willen der CSU nun der Verkehrsausschuss des Stadtrats befassen. Bei den Haushaltsberatungen im November will sie sich für die Mittel zur Ausweitung der Fußgängerzone stark machen. 

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