Generalprobe für den Christkindlesmarkt: Hauptmarkt wird zur Einbahnstraße

18.9.2020, 05:48 Uhr
"Halt, hier nicht!" Rote Schilder weisen auf die Einbahnstraßenregelung hin.

© Foto: Ralf Rödel "Halt, hier nicht!" Rote Schilder weisen auf die Einbahnstraßenregelung hin.

Durch die extra breiten Gassen bummeln nur ein paar Besucher, manche laufen dabei, wie sonst auch, kreuz und quer. Kein Wunder, die dezenten weißen Pfeile auf grünem Grund, die auf dem Boden kleben, sind leicht zu übersehen. "Da müssen wir auf jeden Fall nachbessern", sagt die Leiterin des Marktamtes, Christine Beeck, die die Anordnung der Stände auf dem Hauptmarkt gerade gemeinsam mit Wirtschaftsreferent Michael Fraas unter die Lupe nimmt. "Das ist noch nicht selbsterklärend genug."

Und das sollte es möglichst sein, denn der Herbstmarkt ist für die Stadt das Testfeld für den Christkindlesmarkt. Zwar ist die Veranstaltung deutlich kleiner und kürzer und lockt gerade mal 250.000 Gäste an, während zum Christkindlesmarkt in normalen Jahren über zwei Millionen Menschen pilgern. Doch hier könne man erproben, wie ein solcher Spezialmarkt unter Corona-Bedingungen funktionieren könne, meint Fraas. "Und dann können wir nachjustieren."


Christkindlesmarkt: Mehrheit für Absage von Weihnachtsmärkten


Um zu gewährleisten, dass die Menschen genügend Abstand wahren können, hat die Stadt das Marktgeschehen entzerrt. Statt – wie in den Vorjahren – rund 100, stehen diesmal nur knapp 80 Verkaufsstände auf dem Hauptmarkt, statt sieben Gassen führen nur sechs Wege über den Platz. Und diese sind mit sechs Metern doppelt so breit wie sonst.

Hauptmarkt wird zur Einbahnstraße

Passiert werden sollen sie im Einbahnstraßensystem in einer einheitlichen Laufrichtung, was, siehe oben, derzeit noch nicht ganz klappt. Deshalb wird das Marktamt die Beschilderung noch verbessern, zudem sollen zusätzliche Sicherheitskräfte dafür sorgen, dass die Besucher den richtigen Weg finden. Sechs Ordner sind den ganzen Tag über im Einsatz, sie sollen die Besucher bei Bedarf auch an das Maskengebot auf dem Platz erinnern.

Alle Stände mussten ein Hygienekonzept vorlegen, auch Spender mit Desinfektionsmittel stehen bereit. Sich gemütlich mit einem Stück Zwiebelkuchen und einem Glas Federweißen an einen Biertisch zu setzen, das ist in diesem Jahr nicht drin. Essen und Trinken gibt es nur "to go", die entsprechenden Stände wurden an den Rand und in Richtung Industrie- und Handelskammer verlegt, damit es davor kein Gedränge gibt. "Wir werden auch daraus Erkenntnisse für den Christkindlesmarkt gewinnen", sagt Fraas.

Auch der Weihnachtsmarkt werde dezentraler organisiert werden, im Gespräch sind zusätzliche Veranstaltungsorte wie die Insel Schütt und der Jakobsplatz. "Auf dem Hauptmarkt werden auf jeden Fall deutlich weniger Buden stehen." Ein Drittel der sonst üblichen 155 Stände soll weichen und anderswo einen Platz finden. Dass der Christkindlesmarkt stattfinden wird, ist für die Stadt derzeit dagegen keine Frage. Es gehe, sagt Fraas, nicht um das Ob, sondern um das Wie. Und Christine Beeck verrät, dass die stadtinterne, abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe zum Thema "CFS" heißt – das Kürzel steht für "Christkindlesmarkt findet statt".

Erst mal allerdings ist der Herbstmarkt dran, und der bietet nicht nur das übliche Sortiment aus Schürzen, Geschirr, Gewürzen und Schmuck, sondern wartet auch mit neuen Ständen auf. Im Angebot sind diesmal zum Beispiel Körbe und Schmuck aus Bali und Notizbücher mit dekorativem Lederumschlag aus Italien – hochwertige Waren, die laut Beeck "supergut" zum Konzept des Krämermarktes passen.

Der Herbstmarkt ist bis einschließlich 4. Oktober täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

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