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Germany's next Topmodel: Nürnbergerin modelt jetzt in Paris

26.5.2021, 19:08 Uhr
Germany's next Topmodel: Nürnbergerin modelt jetzt in Paris

© Valeria Gordienko

Laura, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, warst du 17 und hast in einer süßen kleinen Wohnung in Eibach gewohnt. Was machst du heute?

Laura Dünninger: Ich wohne seit Februar in Paris und arbeite Vollzeit als Model. Nach "Germany's next Topmodel" bin ich von Nürnberg nach Hamburg gezogen. Dort ist auch mein heutiges Management. Dort habe ich mein Abi gemacht und danach ein Semester Medien- und Kommunikationsmanagement studiert. Ich habe es dann abgebrochen, weil ich damals ja schon immer mit Model-Aufträgen beschäftigt war. Und mein Ziel war es, das Vollzeit zu machen.


Laura Dünninger posiert für Heidi Klum


Das hat ja geklappt. Wie waren deine ersten Aufträge?

Dünninger: Mein erster Trip als Model ging gleich nach Asien und dann in verschiedene Städte: Kapstadt, Istanbul, Athen. Meine Agenturen sind heute überall auf der Welt: in New York, Miami, L.A. und natürlich in Paris.

Was sind es für Aufträge?

Dünninger: Das kommt ganz drauf an. In Deutschland sind es viele Katalogsachen. Viel für Onlineshops. Das ist auch mal ganz angenehm, denn es ist fast wie ein normaler Job: Man fängt um acht Uhr an und geht um fünf Uhr nach Hause. Ich find's cool und es ist auch gut, um regelmäßig Geld zu verdienen. In Paris sind es eher kreativere Sachen, Showroom-Präsentationen, Laufsteg oder Fittings. In Kapstadt war es viel Fernsehwerbung, der Fokus lag dort eher auf Schauspielerei.

Germany's next Topmodel: Nürnbergerin modelt jetzt in Paris

© Tatjana Caserta

Das Umstyling ist bei Heidi Klum immer ein großes Thema. Musst du deine Frisur auch oft verändern für die Jobs?

Dünninger: Ich passe mich je nach Marktlage an: In Deutschland ist an mir eher Blond gefragt, in Paris eher Braun.

In der Hinsicht sollte man als Model also nicht zimperlich sein. Welche Eigenschaften braucht es deiner Meinung nach noch?

Dünninger: Man braucht vor allem ein gutes Selbstbewusstsein, denn die Branche kann echt hart sein. Wenn man es sich sehr zu Herzen nimmt, dann kann es wirklich schwer sein. Natürlichkeit ist außerdem wichtig und Persönlichkeit. Das ist heute noch viel wichtiger als früher. Es gibt so viele Models, so viele schöne Frauen. Was unterscheidet einen? Da wird heute viel mehr drauf geachtet. Früher war man eher nur ein Kleiderbügel. Das hat sich sehr verändert. Freundlichkeit ist auch wichtig. Und selbständig mitzudenken.

In der aktuellen Staffel von "Germany's next Topmodel" (GNTM) macht auch ein sogenanntes Curvy Model mit, also ein Model, das ein paar Pfunde mehr hat. Zeichnet sich in der realen Modewelt tatsächlich so ein Trend ab?

Dünninger: Langsam kommt es an, je nach Branche. Man richtet sich auch nach der Gesellschaft. Und einige wollen keine zu dünnen Models mehr. Als ich angefangen habe, wurde mir oft gesagt, dass ich abnehmen soll. Jetzt höre ich immer: "Nein, das passt alles so, nicht abnehmen, du siehst super aus!" Es ist auf alle Fälle lockerer heute. Und wenn man eine gute Persönlichkeit hat, dann kann man heute zum Beispiel auch kleiner sein und Erfolg haben. Gesund sein und gepflegt aussehen ist wichtig.

Germany's next Topmodel: Nürnbergerin modelt jetzt in Paris

© Valeria Gordienko

Was machst du dafür?

Dünninger: Ich achte auf mich. Ich esse gesund, mache Yoga, meditiere und gehe Laufen. Die Nägel und die Haare sollten immer gepflegt sein. Und man sollte schauen, wie man auftritt.

Bei GNTM hast du davon geträumt, Model zu sein. Wie ist die Realität jetzt im Vergleich?

Dünninger: Es ist besser als ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte Angst, dass es immer viel Druck ist. Ich finde es toll, dass man viel reisen kann und ich mich um nichts kümmern muss. Ich finde das ultra Luxus! Ich lebe in einem eigenen Apartment, das ich mit einem Mädchen teile, das auch in Paris unter Vertrag ist. Es gibt auch Model-WGs mit sieben oder acht Leuten. So habe ich auch schon mal gewohnt. Es hat mich nicht gestört. Im Gegenteil, ich denke dann: Cool, sieben oder acht neue Freunde! Ich möchte mein Leben durch nichts eintauschen.

Was ist mit Familie und Freunden?

Dünninger: Meine Familie sehe ich ungefähr alle drei Monate. Meine Freunde sind überall auf der Welt verstreut, aber durch Instagram und Co. ist man ja auch verbunden. Es hat alles Vor- und Nachteile.

Verfolgst du die Sendung noch?

Dünninger: In Paris kann ich es nicht schauen und auch in Deutschland habe ich es nicht mehr verfolgt.

"Ich war damals mental noch nicht reif"

Würdest du bei dem Format nochmal mitmachen?

Dünninger: Ich würde nochmal mitmachen, aber nicht mit 16 Jahren (beim Dreh war Laura 16 Jahre alt, bei der Ausstrahlung 17 Jahre, Anm. d. Red.). Ich war mental noch längst nicht reif dafür. Und es ist ein hartes Business, vor allem die Fernsehbranche. Das war ja auch der Grund, dass dann Schluss war. Mir wurde einfach alles zu viel. Und ich hatte noch keine Erfahrung als Model. Aber wenn man etwas wirklich will, dann ist man nicht zu stoppen.

Was hat dir die Teilnahme an der Sendung gebracht? Hat es dir auf deinem Weg geholfen?

Dünninger: Nicht wirklich. Was ich heute mache, das hat nichts mit GNTM zu tun. Das hätte ich auch so gemacht. Auf jeden Fall hat es mir den blauen Haken bei Instagram gebracht (Er kennzeichnet ein Profil als Person der Öffentlichkeit, Anm.d. Red.). Das ist schon ganz cool. Mittlerweile schauen Unternehmen in Deutschland allerdings mehr auf Persönlichkeit und Namen. Und auch auf die Reichweite. Da hilft GNTM den Kandidatinnen heute vielleicht schon.

Zur Person: Laura Dünninger (23) lebt in Paris und arbeitet hauptberuflich als Model. Sie wurde in Bamberg geboren, lebte kurz in Nürnberg und ging auf das Scharrer-Gymnasium. Dort wurde sie 2015 von Heidi Klum überrascht und in die zehnte Staffel der Show "Germany's next Topmodel" geholt. Die Fränkin schaffte es in die Top Ten. Ihr Management ist das HER Management in Hamburg.

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