Gespür für Menschenwürde

10.12.2007, 00:00 Uhr
Gespür für Menschenwürde

© Heilig-A.

Eine frühere Ausgabe war in die Jahre gekommen und zuletzt weder angeboten noch gefragt gewesen. Nun haben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen wie die Politologin Michaela Lissowsky neue Pakete geschnürt. Sie enthalten neben vorbereiteten Arbeitsblättern verschiedene Publikationen, vor allem von der Bundeszentrale für politische Bildung, darunter Hefte und Bücher wie «Argumente am Stammtisch», «Die Hingucker» oder «Rechte der Kinder».

Dazu kommen Videos und sehr praxisorientierte Empfehlungen für die Lehrkräfte. Aber auch Spiele, Filmtipps und Anregungen für Gruppenarbeit dürfen nicht fehlen. Denn «Inhalt, Sinn und das Gespür für die Bedeutung der Menschenrechte lassen sich nicht allein über den Kopf vermitteln», betont Lissowsky. «Da kommt es auch auf Gefühle und ganz praktische Erfahrungen an.» Und bei Kindern und Jugendlichen sei es entscheidend, ihnen den direkten Bezug zu ihrem Leben zu vermitteln.

«Bei Führungen durch die Straße der Menschenrechte gelingt das meistens ganz gut», erklärt die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Menschenrechtszentrums, «zumal die Kinder und Jugendlichen nach dem Rundgang das Thema zum Beispiel in Collagen vertiefen können». Auch bieten allein schon Gewicht und Höhe der Säulen und die verschiedenen Schriftarten plastische Ansatzpunkte.

Im Menschenrechtszentrum gehört Lissowsky zu einem Team von derzeit fünf Freiwilligen, die sich reihum die pädagogischen Aktivitäten teilen. Bereits seit der Eröffnung sind sie etwa auch an den Angeboten des Doku-Zentrums beteiligt, die vor allem auf Klassen der höheren Jahrgangsstufen zugeschnitten sind. Nun kommt das Angebot für den regulären Unterricht hinzu - gegen Honorar kommen die Mitarbeiter des Menschenrechtszentrums auch in Schulen. Für die Materialkoffer ist nur eine Gebühr fällig (Tel.0911/2305550 und 231-3165).

Dabei ist Menschenrechtsbildung nicht etwa nur eine Art Sahnehäubchen im Sozialkundeunterricht. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist der Auftrag dazu sogar in einem eigenen Artikel festgehalten - geht es doch um nicht weniger als die Förderung von Verständnis und Toleranz für Menschen anderer Herkunft und mit anderen Überzeugungen und um die Achtung vor dem Leben.

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