Corona

Goldener Oktober: Mehr Impfungen, weniger Infektionen im Raum Roth/Schwabach

Robert Gerner

Schwabacher Tagblatt

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3.11.2022, 06:00 Uhr
In den Impfzentren wird noch bis Ende des Jahres gegen Corona geimpft. Danach sind die Hausärzte alleine dafür zuständig.

© Athina Tsimplostefanaki In den Impfzentren wird noch bis Ende des Jahres gegen Corona geimpft. Danach sind die Hausärzte alleine dafür zuständig.

So viel zu tun wie lange nicht: Im Oktober haben die beiden Impfzentren in Schwabach und Roth sowie die heimischen Hausärzte 4496 Corona-Impfungen an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht - mehr als doppelt so viele als im September. Mehr als 90 Prozent davon gingen an diejenigen, die schon dreifach geimpft sind und sich jetzt für die zweite Auffrischung entschieden haben. Diese vierte Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission in erster Linie Menschen über 60, Menschen mit Vorerkrankungen und Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich.

Im Bereich des Gesundheitsamtes Roth-Schwabach sind Zahlen des Landratsamtes Roth und der Stadt Schwabach zufolge 123.907 Menschen grundimmunisiert, das entspricht einer Quote von 73,8 Prozent. 102.793 haben sich den "Booster", also die dritte Impfung, abgeholt. Das sind 61,2 Prozent der rund 168.000 Einwohner, die in Schwabach und im Kreis Roth leben. 17.372 Menschen (10,3 Prozent) haben inzwischen die zweite Auffrischung.

Schlussspurt in die Impfzentren

Etwa jede dritte Corona-Impfung findet derzeit nicht in den Praxen der Hausärzte statt, sondern in den beiden Impfzentren in Schwabach und in Roth. Deren Tage sind allerdings gezählt. In Schwabach hat das Impfzentrum, untergebracht im Unternehmensgründerzentrum Schwung, am 17. Dezember zum letzten Mal geöffnet. In Roth ist das Impfteam noch bis Ende des Jahres im Sieh-Dich-Für-Weg vor Ort.

Die beiden Impfzentren fahren seit Monaten eine etwas unterschiedliche Strategie. Aufgrund geringer Nachfrage hat das Schwabacher Impfzentrum schon seit langem nur einmal pro Woche (samstags) geöffnet. In Roth wird dagegen fünfmal pro Woche gegen Corona immunisiert (dienstags bis samstags). Beide Impfzentren haben alle gängigen Impfstoffe auf Lager, auch die an die derzeit vorherrschenden Corona-Varianten angepassten Vakzine.

Aber: Aus Sicht von Experten sind die Impfzentren nicht mehr nötig. Die Anfrage nach der Spritze können auch die Praxen befriedigen, auch wenn man dafür Terminabsprache und unter Umständen längere Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Die Impfzentren seien eine inzwischen zu teure Doppelstruktur.

Die Corona-Pandemie ist zwar noch nicht ganz vorbei. Aber sie fühlt sich mit ihren Wellenbewegungen und ihren in aller Regel relativ milden Krankheitsverläufen doch eher an wie eine Grippewelle. Die Folge: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek beziehungsweise der bayerische Ministerrat hatte vergangene Woche die Schließung der bayerischen Impfzentrum spätestens zum Ende des Jahres verkündet (wir berichteten).

Beeindruckende Bilanz

Die bisherige Bilanz der beiden heimischen Impfzentren kann sich aber sehen lassen. In Schwabach wurde hier bislang 58.439 mal gegen das Corona-Virus angeimpft (inklusive einiger tausend Impfungen durch mobile Teams in Alten- und Pflegeheimen beziehungsweise bei mobilen Aktionen zum Beispiel im Oro).

Das Rother Impfzentrum kommt bis Ende Oktober auf 99.464 Impfungen. In den letzten beiden Monaten sollte also die 100.000-er-Marke noch geknackt werden, so der für den Betrieb zuständige Abteilungsleiter Noah Pamer vom Landratsamt Roth.

Inzidenz sinkt

Unterdessen gibt es erfreuliche Nachrichten von den Infektionszahlen: Nicht zuletzt dank des sehr milden Oktober, in dem die Menschen viel draußen und wenig drinnen waren, ist die erste Herbstwelle schon wieder deutlich abgeflacht. Die Inzidenzen befinden sich seit mehr als zwei Wochen auf dem Sinkflug. Dass sie in Bayern und auch in Schwabach und Roth am Mittwoch regelrecht abgestürzt sind, hängt aber mutmaßlich eher mit dem Meldungsverzug über das lange Wochenende beziehungsweise über den Feiertag Allerheiligen zusammen.

So ging die Inzidenz im Landkreis Roth binnen eines Tages von 425,8 auf 266,6 zurück, in Schwabach von 559,0 auf 330,5. In den Krankenhäusern sind viel weniger Corona-Patienten als noch im September. Laut divi-Intensivregister liegen allerdings drei Menschen mit Covid-19 auf den Intensivstationen der Diakoneo-Klinik Schwabach (2) und der Kreisklinik Roth (1).

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