Großfahndung in Nürnberg: Jugendlicher bedrohte Menschen auf offener Straße mit Messer

Nürnberg - Hochaggressiv und unberechenbar hat ein 17-Jähriger in Nürnberg-Langwasser auf offener Straße ein Messer gezogen und Menschen bedroht. Doch dann rückten Polizisten der Inspektion Süd aus und nahmen ihn fest.

Es ist Samstagnachmittag gegen 16.45 Uhr als ein 28-Jähriger den Vorraum einer Bankfiliale in Nürnberg-Langwasser betritt. Der junge Mann will wohl Geld abheben. Doch ist er im Vorraum der Zweigstelle in der Glogauer Straße nicht alleine, auch ein 17-Jähriger hält sich hier auf. Beide Männer kennen sich nicht. Nach Angaben der Polizei verpasst der Jüngere dann aber dem Älteren plötzlich einen Schlag gegen den Kopf und flüchtet.

Aus dem Verfolgten wird ein Verfolger

Damit nicht genug. Wie sich herausstellt, ist der Angreifer weiterhin hochaggressiv und unberechenbar. Zeuge des Schlags auf den Kopf ist der Vater des 28-jährigen Opfers geworden. Der 49-Jährige nimmt die Verfolgung auf, um den Flüchtenden zu stellen. Doch der zieht plötzlich ein Messer und bedroht damit seinen Verfolger. Der 49-Jährige geht daraufhin zu seinem Wagen und verständigt die Polizei. Jetzt aber haben sich die Rollen vertauscht: Aus dem Verfolgten wird ein Verfolger. Der 17-Jährige setzt nun dem 49-Jährigen bis zum Auto nach.

Durch eine Verwechslung zieht der Jugendliche aber weitere Unbeteiligte in seinen Tatablauf hinein. Er verwechselt das Auto des 49-Jährigen mit einem anderen, reißt die Türe des mit mehreren Personen besetzten Pkw auf und hält das Messer an den Hals der Fahrerin. Schließlich lässt er von der Frau ab und flüchtet erneut, stößt dabei noch ein Leichtkraftrad um und verursacht einen Sachschaden in Höhe von 150 Euro. Die Fahrerin kommt wenig später mit leichten Verletzungen in eine Klinik.

Rund 1,2 Promille Alkohol im Blut

Sofort nach dem Anruf des 49-Jährigen hatte die Polizei eine Fahndung eingeleitet und nimmt den 17-Jährigen wenig später fest. Ein Atemalkoholtest bei dem Beschuldigten ergibt einen Wert von 1,2 Promille im Blut, die Beamten stellen die Tatwaffe, ein Einhandmesser, sicher.

Nach der Sachbearbeitung übergibt die Polizei den Minderjährigen seinen Eltern. Unklar sind laut Polizeipressestelle bis dato die Gründe für sein Verhalten. Die ermittelnden Beamten der Inspektion Süd leiten gegen den Jugendlichen ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Bedrohung, Sachbeschädigung sowie wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ein.

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