Grüne befürworten Umgestaltung der Fürther Straße

6.2.2013, 07:00 Uhr
Grüne befürworten Umgestaltung der Fürther Straße

© Michael Matejka

Auf dem etwa 400 Meter langen Abschnitt sind folgende Veränderungen geplant: Der Mittelstreifen wird schmaler – statt zehn Meter soll er künftig nur noch drei Meter breit sein. In Richtung Fürth wird die Fürther Straße von zwei Spuren auf eine verringert. Fußgänger bekommen mehr Platz und sollen sich nicht mehr mit den Radfahrern ins Gehege kommen. Dafür wird der Gehweg auf fünf Meter ausgebaut, und für Radfahrer soll auf der Nord- und Südseite der Fürther Straße jeweils ein eigener, 1,75 Meter breiter Streifen entstehen.

Die Umgestaltung sieht außerdem mehr Grün an diesem Straßenabschnitt vor, mit künftig 39 Bäumen statt wie bisher 20. Durch den Umbau wollen die Stadtplaner auch die Situation für die Besucher des Memoriums Nürnberger Prozesse verbessern: Die Besucherbusse, die jetzt auf dem Gehsteig parken, erhalten eine 60 Meter lange Bus-Parkspur.

Laut Christine Seer macht die CSU seit einigen Wochen Front gegen diese Planungen, die im Verkehrsausschuss gegen die Stimmen der Christsozialen beschlossen wurden. Die CSU erwecke nun den Eindruck, durch die Reduzierung auf eine Fahrspur in Richtung Fürth würden die Autofahrer schikaniert, und sorge dadurch für schlechte Stimmung. Schon jetzt gebe es an dieser Stelle eine deutliche Fahrbahnverengung, die „faktisch nur einer Spur entspricht“.



Die Leistungsfähigkeit der Straße hänge jedoch nicht von einer oder zwei Fahrspuren ab, sondern von der Ampelanlage an der Kreuzung Maximilianstraße. Dort bleibe auch in Zukunft alles beim Alten mit zwei Geradeausspuren nach Fürth, einer Links- und einer Rechtsabbiegerspur. Zusätzlich soll an der Mendelstraße eine Ampel eingerichtet werden: An dieser Stelle will die Datev für ihr neues Entwicklerzentrum, das gegenüber dem Justizgebäude entsteht, ein Parkhaus bauen.

"Konzept passt astrein"

Wolfgang Klemm, Sprecher des Grünen-Verkehrsarbeitskreises, ist überzeugt, dass die Umgestaltung zu einer gerechten Verteilung des Straßenraums führen wird: „Das Konzept der Stadtverwaltung passt astrein.“ Autos seien nicht das Maß aller Dinge, genauso wichtig seien Klimaschutz und Stadtgestaltung.

„Die CSU stilisiert das Ganze zum Glaubenskrieg“, findet Markus Ganserer, Vorstand der mittelfränkischen Grünen. Mit der Ablehnung der Umgestaltung stehe die CSU-Stadtratsfraktion im Widerspruch zur bayerischen Staatsregierung, die den Verkehr der Zukunft mehr auf öffentliche Verkehrsmittel verlagern wolle.

Die Grünen begrüßen die Pläne als ersten Schritt zur Umgestaltung der Fürther Straße, die auch in Richtung Plärrer weitergehen müsse.

Unterdessen sagte Verkehrsplaner Frank Jülich, dass die Kritik an der Umgestaltung unberechtigt sei.

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