Günstig ins Museum: Kulturkarte wegen Corona kaum gefragt

5.4.2021, 05:46 Uhr
Die Kulturkarte für Schüler ist eigentlich beliebt - doch die Pandemie  lässt aktuell die Nachfrage stark sinken.

© KunstKulturQuartier Die Kulturkarte für Schüler ist eigentlich beliebt - doch die Pandemie  lässt aktuell die Nachfrage stark sinken.


Nur fünf Euro zahlen - und dann kann man ein Jahr lang zwölf kommunale und zwei staatliche Museen und Ausstellungen im Stadtgebiet so oft besuchen, wie man möchte. Historische Lochgefängnisse, Kunsthalle, Spielzeugmuseum, Planetarium, Albrecht-Dürer-Haus, Germanisches Nationalmuseum, DB- und Verkehrsmuseum und weitere Einrichtungen: Die Kulturkarte für Schüler und Studenten ist schon seit vielen Jahren ein Renner.

Für Familien lohnt sich es sich, wenn die Kinder mit ihrer Kulturkarte ins Museum gehen - zumal viele Lehrer den Museumsbesuch auch immer wieder einplanen und damit kein Eintritt mehr fällig ist. Und wer eine solche Dauerkarte schon mal genutzt hat, der weiß: Mit der Kulturkarte geht man ganz entspannt ins Museum, schaut sich vielleicht nur einen Teilbereich an und verlässt die Einrichtung wieder, bevor das Kind quengelt. Denn man kann ja jederzeit wieder kommen. Dies sorgt für einen sehr entspannten Museumsbesuch.

"Eine Erfolgsgeschichte"

Die zweite Bürgermeisterin Julia Lehner sagt dazu: "Vor Beginn der Pandemie war die Schülerkulturkarte für Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studierende eine Erfolgsgeschichte. Die stetig wachsende Nachfrage war Indiz dafür, dass dieses Angebot der Teilhabe genutzt und wertgeschätzt wird."

Ihr Mitarbeiter Andreas Schade kann dies mit Zahlen belegen: "Grundsätzlich gibt es hier immer einen leichten Anstieg." So wurden 2019 15.261 Karten für Schüler verkauft, 2020 waren es 15.526. Die Karten werden immer zum Jahresanfang verkauft und sind dann das ganze Jahr über gültig - und da im Januar 2020 das Thema Corona noch weit weg war, gab es damals noch keinen Rückgang.

"Erheblicher Rückgang"

Allerdings sorgt Corona aktuell für eine heftige Delle in der Erfolgsstatistik. So wurden für das Jahr 2021 bislang lediglich 4502 Karten geordert. "Das ist ein erheblicher Rückgang und absolut verständlich", sagt Andreas Schade vom Kulturreferat. Denn angesichts derzeit geschlossener Museen sei nachvollziehbar, dass viele auf einen Kauf verzichten.

Ähnlich ist es übrigens auch bei den Kulturkarten für zwei weitere Gruppen: Senioren können für 18 Euro eine Kulturkarte erstehen, bei Vorlage eines Nürnberg-Passes sind lediglich neun Euro fällig. Menschen mit Behinderung erhalten für zwölf Euro eine Kulturkarte. Hier sind die Buchungsmodalitäten etwas anders als bei den Schüler-Kulturkarten: Senioren und Menschen mit Behinderung können jederzeit die Karte bei der Stadt - etwa beim Bürgerinformationszentrum im Rathaus - kaufen.

Das ist auch der Grund, warum schon im Jahr 2020 hier ein starker Rückgang verzeichnet wurde: 455 Karten an Senioren wurden im vergangenen Jahr ausgegeben, für Menschen mit Behinderung waren es 149 Karten - das ist eindeutig der Pandemie zuzuschreiben. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es noch 1282 Karten für Senioren und 510 Karten für Menschen mit Handicap.


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Dennoch lässt sich die Stadt von dem Rückgang nicht beeindrucken. So meint Julia Lehner: "Ab dem Zeitpunkt, an dem Ausstellungshäuser und Museen wieder öffnen dürfen, gehe ich hoffnungsfroh davon aus, dass der Absatz der Karte, die jungen Menschen kostengünstig Zugang zu wichtigen und prägenden Bildungsinhalten bietet, wieder zunehmen wird."

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