Aufräumarbeiten

Hagel, Starkregen und Sturmböen: Erneut fegen Unwetter über Region hinweg

16.8.2021, 10:50 Uhr
Auf der A3 war die Feuerwehr im Einsatz, weil Bäume auf die Fahrbahn gestürzt waren.

© Feuerwehr Erlangen Auf der A3 war die Feuerwehr im Einsatz, weil Bäume auf die Fahrbahn gestürzt waren.

Mit einem mal wurde es finster und Windböen kündigten an, dass es jetzt losgehen werde. Gegen 17.30 Uhr am Sonntag versuchten alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren, entweder schnell das rettende Zuhause zu erreichen oder sich zumindest einen trockenen Unterstellplatz zu sichern.

Nur Minuten später fegte das Unwetter über Nürnberg. Im Westen Nürnbergs und im Fürther Land waren es murmelgroße Hagelkörner, die einen prasselnden Schauer verursachten. Einige Autofahrer sorgten sich angesichts des harten Niederschlages um ihr Fahrzeug und steuerten die überdachten Tankstellen an. In Windeseile waren die Straßen soweit geflutet, dass selbst bei einem deutlich reduzierten Tempo - und an 50 Kilometer pro Stunde war streckenweise bei diesen Sichtverhältnissen nicht zu denken - links und rechts die Fontänen spritzten.

In den Senken sammelte sich das Wasser schnell auf etwa Knöchelhöhe. Bei diesem Anblick fürchteten einige Autofahrer, dass sie mit ihrem Fahrzeug stecken bleiben könnten. Vor den undurchsichtigen Stellen standen immer wieder Autos mit Warnblinkanlage an den Seiten, die auf sicherere Zeiten warteten. Tatsächlich aber war die Wassermenge für fast alle Autos noch gut zu bewältigen - wenngleich die Sicht bisweilen gegen null ging und die Scheibenwischer selbst auf höchster Stufe nicht mehr hinterherkamen.

Hagel, Starkregen und Sturmböen: Erneut fegen Unwetter über Region hinweg

© Cornelia Anselstetter

Kurz vor der Stadtgrenze Richtung Nürnberg war ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt. Fahrer reagierten besonnen, reduzierten das Tempo weiter und warnten nachfolgende Verkehrsteilnehmer mit der Warnblinkanlage. Auch auf der A3 knickten Bäume um und die Feuerwehr war gefordert. In Muggenhof waren Baustellenzäune umgestürzt, Klohäuschen gekippt, Wahlplakate lagen zum Teil auf den Straßen.

Polizei und Feuerwehr waren in Nürnberg und ganz Mittelfranken gefordert. Zu größeren Unfällen ist es aber nicht gekommen.

Polizei und Feuerwehr waren in Nürnberg und ganz Mittelfranken gefordert. Zu größeren Unfällen ist es aber nicht gekommen. © Reporterdienst via www.imago-images.de

In ganz Mittelfranken ist die Feuerwehr 140 mal ausgerückt. Verletzte gab es nach bisherigem Stand nicht, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Im gesamten Raum sind etwa 80 Bäume umgestürzt, 20 mal mussten die Helfer wegen Wasserschäden ausrücken. Größere Unfälle oder Verletzte gab es wohl nicht. In Ober- und Unterfranken blieb es weitgehend ruhig.

Gegen 18.30 Uhr war der Spuk weitgehend vorbei. Hatte man sich vorher noch Handyvideos und Bilder von dem Unwetter und seinen Auswirkungen geschickt, waren ab sofort etliche Regenbogen unterwegs, die, nachdem es aufhellte, ein erlösendes Farbenspektakel lieferten.