Hells Angels sind aus Nürnberger Clubhaus ausgezogen

19.3.2014, 06:00 Uhr
Die Rocker ließen sich Zeit, denn ausgezogen sind die Hells Angels aus ihrem Nürnberger Clubhaus erst vor Kurzem. Dabei sollten sie schon im letzten Jahr gehen. (Symbolbild)

© dpa Die Rocker ließen sich Zeit, denn ausgezogen sind die Hells Angels aus ihrem Nürnberger Clubhaus erst vor Kurzem. Dabei sollten sie schon im letzten Jahr gehen. (Symbolbild)

Aurelis hat das Grundstück am ehemaligen Südbahnhof vor Jahrzehnten an einen Privatmann vermietet. Der ließ im vergangenen Jahr zur Überraschung von Aurelis die Hells Angels einziehen. Die gründeten einen eigenen Ableger in Nürnberg, ein neues Charter, und feierten am 1.Mai die Eröffnung ihres Clubhauses.

Aurelis reagierte mit einer Kündigung, die automatisch alle Untermietverhältnisse beinhaltet. Auch vonseiten der Bauordnungsbehörde kam heftiger Gegenwind. Sie untersagte die Nutzung des Gebäudes in der Brunecker Straße als Vereinsheim, weil das Gelände im Gewerbegebiet liegt.

Die Rocker hätten aus diesen Gründen schon im vergangenen Jahr gehen müssen. Doch sie ließen sich Zeit. Erst vor wenigen Wochen zogen sie tatsächlich aus, wie Aurelis-Sprecher Daniel Schreyer bestätigt.

Club weiterhin im Auge behalten

„Wir haben Anwälte eingeschaltet, die unseren Mieter verklagt haben.“ Daraufhin sei ziemlich bald das Signal gekommen, dass er die Rocker vor die Tür setzen werde, fährt Schreyer fort. Der eigentliche Mieter ist aber noch nicht vom Gelände verschwunden. „Das Verfahren ist noch offen.“

Ob die Hells Angels in der Zwischenzeit ein neues Clubhaus gefunden haben, ist nicht bekannt. Der Polizei liegen keine Erkenntnisse vor. Sie will die Hells Angels weiterhin im Auge behalten.

Die Polizei rechnet etwa zehn Personen zum harten Kern der hiesigen Höllenengel. Die einzige Auseinandersetzung, die sie im vergangenen Jahr mitbekam, spielte sich in einer Nürnberger Kneipe ab. Zwei Rocker gingen damals auf einen Gast aus der rechten Szene los. Gegen sie wurde wegen Körperverletzung ermittelt.

Die mittelfränkische Rockerszene gilt als relativ unauffällig. In der Vergangenheit wurden jedoch immer wieder einzelne Verfahren wegen Drogenhandels, illegaler Waffen oder Körperverletzung gegen Mitglieder verschiedener Motorradclubs geführt.

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