Herausgeputzt: So läuft die Pellerhof-Restaurierung

19.4.2018, 05:12 Uhr
Schon jetzt macht der Innenhof der Pellerhofs einiges her, doch die Arbeiten daran werden noch etwas dauern.

© Stefan Hippel Schon jetzt macht der Innenhof der Pellerhofs einiges her, doch die Arbeiten daran werden noch etwas dauern.

Gefragt ist die Location jetzt schon, obwohl sie noch gar nicht fertig ist. Altstadtfreunde-Vorsitzender Karl-Heinz Enderle spürt ein großes Interesse. Es gibt Anfragen für Hochzeiten, Firmenveranstaltungen, Konzerte und Theaterspiele. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass es eine derartige Dynamik entwickelt. Im Moment müssen wir weitere Anfragen zur Hofnutzung eher abwehren", sagt Enderle. 

Ziemlich verschnupft ist er allerdings über die "politischen Verantwortlichen" der Stadt. Er habe den Eindruck, dass das Engagement des Vereins "nur als lästiges Beiwerk" für das geplante Haus des Spiels im Pellerhaus angesehen wird. 

Wenn die Rohbauarbeiten im Sommer abgeschlossen sind, wollen die Altstadtfreunde mit einem "Halbfinale"-Fest feiern. Bis zum Abschluss aller Restarbeiten kann es aber noch bis zu zwei Jahre dauern. Etwa 800.000 Euro muss der Verein für die verbleibenden Arbeiten zusammenbringen – dabei hofft man auf die Großzügigkeit der Bürger.

Viele Hingucker

Derzeit  liegen sämtliche Sandsteinquader, die noch verbaut werden müssen, im Hof. Besonders markant ist die überdimensionale Muschel, deren Form auf mehrere Blöcke verteilt ist. Ein einzelner Quader wiegt nach Schätzungen von Steinmetz Harald Pollmann etwa 600 Kilogramm. Mit dem Kran werden die exakt behauenen Steine später zum Giebel hoch gehievt und dort befestigt. Jetzt kann man sich die geschwungenen Sandstein-Formen noch ganz aus der Nähe anschauen.

Ein weiterer Hingucker sind vier kunstvolle, kupferne Wasserspeier, die Metallbildhauer Adolf Held mit viel Ausdauer angefertigt hat. Rund zwei Jahre hat sich der Handwerker aus Schwarzenbruck mit den drachenartigen Gestalten beschäftigt. "Das war nicht so einfach", erklärt der 85-Jährige, "denn es gab nur unscharfe Fotos als Vorlagen." 

Daher hat er zunächst ein Modell gebaut, damit man sich die Verzierungen der Regenrinnen richtig vorstellen kann. Eigentlich schade, dass sie in Zukunft hoch oben am Dach der beiden Erker hängen und vom Hof aus mit dem Auge nicht mehr einfach auszumachen sind. 

 Übrigens: Interessierte können sich bei der Baustellenführung  am Samstag, 21. April, zwischen 10 Uhr und 15 Uhr ein Bild von dem prachtvollen Innenhof machen. Alle halbe Stunde gibt es Führungen

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