Hier tanken nicht nur Autos: Eine Nacht an der Tankstelle

26.8.2019, 06:00 Uhr
Wenn Martina Eisenhut ihre Nachtschicht antritt, ist volle Aufmerksamkeit gefragt. Die Avia-Tankstelle in der Essenweinstraße liegt mitten in der Innenstadt und ist bis 1 Uhr nachts geöffnet. Entsprechend viel ist hier zu später Stunde los.
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Wenn Martina Eisenhut ihre Nachtschicht antritt, ist volle Aufmerksamkeit gefragt. Die Avia-Tankstelle in der Essenweinstraße liegt mitten in der Innenstadt und ist bis 1 Uhr nachts geöffnet. Entsprechend viel ist hier zu später Stunde los. © Roland Fengler

Aufgrund der zentralen Lage der Tankstelle stehen die Autos immer wieder Schlange. Manchem Fahrer ist unklar, aus welcher Richtung er an die Zapfsäule fahren soll. Verständigt wird sich aber spätestens dann, wenn der Erste zu hupen beginnt.
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Aufgrund der zentralen Lage der Tankstelle stehen die Autos immer wieder Schlange. Manchem Fahrer ist unklar, aus welcher Richtung er an die Zapfsäule fahren soll. Verständigt wird sich aber spätestens dann, wenn der Erste zu hupen beginnt. © Roland Fengler

Die Kundschaft ist bunt gemischt, vom Anzugträger im schicken Flitzer bis zum Studenten, dessen Transporter schon die eine oder andere Delle abbekommen hat. Und längst nicht alle schauen vorbei, um ihren Wagen zu tanken...
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Die Kundschaft ist bunt gemischt, vom Anzugträger im schicken Flitzer bis zum Studenten, dessen Transporter schon die eine oder andere Delle abbekommen hat. Und längst nicht alle schauen vorbei, um ihren Wagen zu tanken... © Roland Fengler

..."Jack Daniels und Red Bull laufen am besten", weiß Eisenhut.
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..."Jack Daniels und Red Bull laufen am besten", weiß Eisenhut. © Roland Fengler

Eisenhut versteht sich längst nicht nur als Verkäuferin. Immer wieder ist sie auch als Seelenklempnerin gefragt und tröstet Leute, die weinend durch die Tür kommen. Andere wiederum muss sie aufhalten. Sie würden am liebsten mit ihrem Fahrrad oder E-Roller in die Tanke hineinfahren.
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Eisenhut versteht sich längst nicht nur als Verkäuferin. Immer wieder ist sie auch als Seelenklempnerin gefragt und tröstet Leute, die weinend durch die Tür kommen. Andere wiederum muss sie aufhalten. Sie würden am liebsten mit ihrem Fahrrad oder E-Roller in die Tanke hineinfahren. © Roland Fengler

Hier ist es richtig schön frisch: Da Martina Eisenhut die Flaschen von hinten nachfüllt, haben die Kunden im Shop immer Zugriff auf kalte Getränke.
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Hier ist es richtig schön frisch: Da Martina Eisenhut die Flaschen von hinten nachfüllt, haben die Kunden im Shop immer Zugriff auf kalte Getränke. © Roland Fengler

"Ich bin ein Nachtmensch", sagt Eisenhut, die an sechs Tagen pro Woche um 20 Uhr loslegt und um 1 zusperrt. Ihre Schichten spielen sich nicht nur im Shop ab.
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"Ich bin ein Nachtmensch", sagt Eisenhut, die an sechs Tagen pro Woche um 20 Uhr loslegt und um 1 zusperrt. Ihre Schichten spielen sich nicht nur im Shop ab. © Roland Fengler

Auch draußen, wo man stets Benzingeruch in der Nase hat, dreht sie ihre Runde. Am Wochenende kein Problem, dann ist eine weitere Verkäuferin vor Ort.
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Auch draußen, wo man stets Benzingeruch in der Nase hat, dreht sie ihre Runde. Am Wochenende kein Problem, dann ist eine weitere Verkäuferin vor Ort. © Roland Fengler

Hinter dem Shop blickt Emil Warowy, Chef der Kfz-Werkstatt, auch zu vorgerückter Stunde noch unter die Motorhaube.
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Hinter dem Shop blickt Emil Warowy, Chef der Kfz-Werkstatt, auch zu vorgerückter Stunde noch unter die Motorhaube. © Roland Fengler

Gerade noch ist ein dunkler Mercedes durch die Waschstraße gefahren. "Um 22 Uhr ist hier Schluss", sagt Eisenhut mit Blick auf die Nachbarn, die weder grelles Licht noch Maschinenlärm stören soll.
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Gerade noch ist ein dunkler Mercedes durch die Waschstraße gefahren. "Um 22 Uhr ist hier Schluss", sagt Eisenhut mit Blick auf die Nachbarn, die weder grelles Licht noch Maschinenlärm stören soll. © Roland Fengler

Wirklich Ruhe kehrt aber nie ein. Irgendein Motor läuft hier so gut wie immer.
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Wirklich Ruhe kehrt aber nie ein. Irgendein Motor läuft hier so gut wie immer. © Roland Fengler

Immer wieder beobachtet Eisenhut junge Leute mit Handy in der Hand. Sie suchen einen E-Scooter, der ihnen angezeigt wird, aber seit Tagen nicht zu sehen ist, wie die 50-Jährige weiß.
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Immer wieder beobachtet Eisenhut junge Leute mit Handy in der Hand. Sie suchen einen E-Scooter, der ihnen angezeigt wird, aber seit Tagen nicht zu sehen ist, wie die 50-Jährige weiß. © Roland Fengler

Pächterin Elisabeth Ammon hat für ihre Tankstelle eine Gaststättenkonzession. Das an diesem Abend leere Bistro ist vor allem tagsüber gut besucht, wenn umliegende Firmen Mittagspause machen. Abends immer dann, wenn interessante Fußballspiele nur im Bezahlfernsehen laufen.
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Pächterin Elisabeth Ammon hat für ihre Tankstelle eine Gaststättenkonzession. Das an diesem Abend leere Bistro ist vor allem tagsüber gut besucht, wenn umliegende Firmen Mittagspause machen. Abends immer dann, wenn interessante Fußballspiele nur im Bezahlfernsehen laufen. © Roland Fengler

1999 wurde die Avia-Tankstelle wiedereröffnet. Martina Eisenhut war von der ersten Stunde an dabei. Schüchternheit ist in ihrem Job fehl am Platz: "Man muss sich durchsetzen können." Hin und wieder kann es gefährlich werden. Einmal zückte ein Mann vor ihrem Laden ein Messer. Schnell sperrte sie ab und rief die Polizei. Manchmal kann sie sich Martina Eisenhut über ihr Verhalten selbst nur noch wundern...
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1999 wurde die Avia-Tankstelle wiedereröffnet. Martina Eisenhut war von der ersten Stunde an dabei. Schüchternheit ist in ihrem Job fehl am Platz: "Man muss sich durchsetzen können." Hin und wieder kann es gefährlich werden. Einmal zückte ein Mann vor ihrem Laden ein Messer. Schnell sperrte sie ab und rief die Polizei. Manchmal kann sie sich Martina Eisenhut über ihr Verhalten selbst nur noch wundern... © Roland Fengler

Etwa dann, wenn sie einen jungen Mann an seiner Jacke packt, weil er dabei ist, etwas zu klauen. In Sekundenschnelle hat sie schon so manchen erfolglosen Dieb hinausbefördert. "Man steht dann einfach unter Adrenalin", sagt sie. Normalerweise gehe alles gut. "Wichtig ist, immer einen freundlichen Spruch auf den Lippen zu haben." Dass sie diese Übung wie niemand sonst beherrscht, dürften nicht nur Stammkunden bestätigen, sondern jeder, der mit ihr ins Quatschen kommt.
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Etwa dann, wenn sie einen jungen Mann an seiner Jacke packt, weil er dabei ist, etwas zu klauen. In Sekundenschnelle hat sie schon so manchen erfolglosen Dieb hinausbefördert. "Man steht dann einfach unter Adrenalin", sagt sie. Normalerweise gehe alles gut. "Wichtig ist, immer einen freundlichen Spruch auf den Lippen zu haben." Dass sie diese Übung wie niemand sonst beherrscht, dürften nicht nur Stammkunden bestätigen, sondern jeder, der mit ihr ins Quatschen kommt. © Roland Fengler

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