Ukraine-Krieg

Hilfe aus Nürnberg: Reisebus bringt Flüchtlinge nach Deutschland

Sabine Ebinger

Lokales Nürnberg

E-Mail zur Autorenseite

9.3.2022, 05:59 Uhr
Raus aus dem Kriegsgebiet - und dann? Ein Nürnberger Busunternehmen will Geflüchtete sicher nach Deutschland bringen.

© Markus Schreiber, dpa Raus aus dem Kriegsgebiet - und dann? Ein Nürnberger Busunternehmen will Geflüchtete sicher nach Deutschland bringen.

Zwei Optionen gibt es derzeit, wie Axel Nettersheim von Schielein Reisen sagt: "Nichts tun - oder handeln." Das Familienunternehmen hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden - und will Geflüchtete nach Deutschland bringen. Daher schloss man sich mit dem gemeinnützigen Verein "Helferschwein" aus Oberbayern zusammen und schickte am Mittwoch, 2. März, einen Reisebus los. Im Fahrzeug saßen neben zwei Fahrern auch Geschäftsführerin Julia Hecke-Schielein.

Unserer Redaktion schilderten sie später ihre Erfahrungen.

Der Reisebus steuerte den Krakauer Bahnhof an, wo viele Flüchtlinge per Zug ankommen. Rund 20 Menschen, die nach Deutschland wollten, stiegen ein: Es waren hauptsächlich Mütter und ihre Kinder. Und es war ein kleiner, etwa fünf Jahre alter Junge mit seinen Großeltern dabei - seine Eltern hatten sich entschieden, zusammen in der Ukraine zu bleiben und nur das Kind in die Sicherheit zu schicken.


So hilft Erlangen und ERH den Menschen im Ukraine-Krieg


Es wurde auf der Fahrt kaum geredet. Viele sind nach den Strapazen der Flucht sofort eingeschlafen - und bei den anderen ging der Blick natürlich immer wieder aufs Smartphone, um die neuesten Nachrichten zu erfahren.

Der Chef des Hotels Knorz in Zirndorf, der auf der Homepage von nordbayern.de von der Aktion gelesen hatte, nahm Kontakt mit Schielein Reisen auf. Er könne kurzfristig eine Unterkunft anbieten: Dieses Hilfsangebot nahm das Busunternehmen an und steuerte das Hotel an. Duschen, eine Nacht im Bett schlafen, frühstücken: Und dann ging es weiter. Die meisten hatten ein festes Ziel, sie wollten zu Freunden oder Verwandten. Geschäftsführerin Julia Hecke-Schielein, Mutter von zwei kleinen Töchtern, möchte weiter helfen: Am Mittwoch, 9. März, starten zwei weitere Busse aus Nürnberg nach Polen.

Verwandte Themen


2 Kommentare