Hinter verschlossenen Türen: Rundgang auf dem Quelle-Turm

23.2.2013, 07:00 Uhr
Der Turm weckt bei Erwin Möhrlein Erinnerungen an alte Zeiten. Die Betonröhre ist geblieben — genauso wie der Mitarbeiter der Werkfeuerwehr. Fast 30 Mann haben früher mit ihm für den Brandschutz im Gebäude gesorgt. Inzwischen sind es noch acht, alle Mitarbeiter der Firma Arndt.
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Königlicher Ausblick

Der Turm weckt bei Erwin Möhrlein Erinnerungen an alte Zeiten. Die Betonröhre ist geblieben — genauso wie der Mitarbeiter der Werkfeuerwehr. Fast 30 Mann haben früher mit ihm für den Brandschutz im Gebäude gesorgt. Inzwischen sind es noch acht, alle Mitarbeiter der Firma Arndt. © Stefan Hippel

Arndt-Facility Geschäftsführer Marco Junker vor dem großen Quelle-Logo. "Wir sind zuständig für Sicherheit, Gebäudeinstandhaltung und eben Brandschutz", sagt Junker. Als die Leuchtreklame mit dem Firmenlogo darauf 2002 erneuert wurde, löste das einige Beschwerden der Anwohner aus: Die neuen, je acht mal acht Meter großen Tafeln waren mit einer Leistung von 13 Kilowatt je Tafel deutlich heller als zuvor. Heute leuchtet die Reklame nicht mehr.
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Zeitzeugen der Quelle-Ära

Arndt-Facility Geschäftsführer Marco Junker vor dem großen Quelle-Logo. "Wir sind zuständig für Sicherheit, Gebäudeinstandhaltung und eben Brandschutz", sagt Junker. Als die Leuchtreklame mit dem Firmenlogo darauf 2002 erneuert wurde, löste das einige Beschwerden der Anwohner aus: Die neuen, je acht mal acht Meter großen Tafeln waren mit einer Leistung von 13 Kilowatt je Tafel deutlich heller als zuvor. Heute leuchtet die Reklame nicht mehr. © Stefan Hippel

Vom Turm des ehemaligen Versandhauses aus kann man nahezu über die ganze Stadt blicken. Zum Beispiel in Richtung Fürth...
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Nürnberg von oben

Vom Turm des ehemaligen Versandhauses aus kann man nahezu über die ganze Stadt blicken. Zum Beispiel in Richtung Fürth... © Stefan Hippel

...oder auf den Frankenschnellweg, in Richtung der Rampen...
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Blick in die Ferne

...oder auf den Frankenschnellweg, in Richtung der Rampen... © Stefan Hippel

...oder auch auf die Nürnberger Innenstadt.
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Business-Tower am Horizont

...oder auch auf die Nürnberger Innenstadt. © Stefan Hippel

Der 90 Meter hohe Quelleturm ragt nach wie vor imposant in den Himmel. Der Werbeturm ging aus einem Schornstein hervor. Er wurde nach der Planung des Architekten Ernst Neufert erbaut.
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Imposant

Der 90 Meter hohe Quelleturm ragt nach wie vor imposant in den Himmel. Der Werbeturm ging aus einem Schornstein hervor. Er wurde nach der Planung des Architekten Ernst Neufert erbaut. © Stefan Hippel

Am 1. September 2009 meldete das Versandhaus Quelle Insolvenz an, wenige Monate später wurde das Stammhaus an der Fürther Straße geräumt. Seitdem stehen 253.000 Quadratmeter Fläche weitgehend leer.
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Marode Aufzüge

Am 1. September 2009 meldete das Versandhaus Quelle Insolvenz an, wenige Monate später wurde das Stammhaus an der Fürther Straße geräumt. Seitdem stehen 253.000 Quadratmeter Fläche weitgehend leer. © Stefan Hippel

So wie es hoch hinaus geht, geht es auch tief nach in den Untergrund: Früher führten zwei Fließbänder durch diesen Tunnel, "damit wurden Pakete direkt zum Frankenschnellweg transportiert und dort verladen".
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Verlassene Gänge

So wie es hoch hinaus geht, geht es auch tief nach in den Untergrund: Früher führten zwei Fließbänder durch diesen Tunnel, "damit wurden Pakete direkt zum Frankenschnellweg transportiert und dort verladen". © Stefan Hippel

Die Architektur des Quelle-Gebäudes dient ausschließlich seinem ursprünglichen Zweck: Die Brüstungshöhe von 1,60 Meter zum Beispiel, entspricht der Fließbandhöhe, die zu Produktionszeiten benötigt wurde. Entsprechend schwierig ist nun aber die Frage, für welche Nutzung sich das Gebäude heute eignet.
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Riesiges Areal

Die Architektur des Quelle-Gebäudes dient ausschließlich seinem ursprünglichen Zweck: Die Brüstungshöhe von 1,60 Meter zum Beispiel, entspricht der Fließbandhöhe, die zu Produktionszeiten benötigt wurde. Entsprechend schwierig ist nun aber die Frage, für welche Nutzung sich das Gebäude heute eignet. © Stefan Hippel

Die architektonische Hinterlassenschaft von Ernst Neufert ist nach wie vor noch das größte Gebäude der Stadt. Erst wenn man von oben darauf hinabsieht, erschließen sich die gigantischen Ausmaße.
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Größtes Gebäude der Stadt

Die architektonische Hinterlassenschaft von Ernst Neufert ist nach wie vor noch das größte Gebäude der Stadt. Erst wenn man von oben darauf hinabsieht, erschließen sich die gigantischen Ausmaße. © Stefan Hippel

Im Innern zeigt sich, wofür der Turm ursprünglich, bis etwa zur Jahrtausendwende, genutzt wurde, nämlich als Schlot. Dann wurde auf Fernwärme umgestellt, übrig blieben nutzlose Röhren, künftig nur noch ein gigantischer Werbeträger. Zwei ziegelsteinerne Kamine schrauben sich ins Dunkle, ursprünglich waren es drei.
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Blick ins Innere

Im Innern zeigt sich, wofür der Turm ursprünglich, bis etwa zur Jahrtausendwende, genutzt wurde, nämlich als Schlot. Dann wurde auf Fernwärme umgestellt, übrig blieben nutzlose Röhren, künftig nur noch ein gigantischer Werbeträger. Zwei ziegelsteinerne Kamine schrauben sich ins Dunkle, ursprünglich waren es drei. © Stefan Hippel

Vor drei Jahren hat Marco Junker sein Büro auf das Quellegelände verlegt. "Anfangs war es ausgestorben, du musstest durch viele leere Gänge hindurch erstmal zu deinem Büro finden", sagt er. Jetzt aber hat er Gefallen an seinem Arbeitsplatz. "Es ist eine spannende Aufgabe, sich um den zweitgrößten Leerstand in Deutschland nach dem Flughafen Tempelhof in Berlin zu kümmern."
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"Es war wie ausgestorben"

Vor drei Jahren hat Marco Junker sein Büro auf das Quellegelände verlegt. "Anfangs war es ausgestorben, du musstest durch viele leere Gänge hindurch erstmal zu deinem Büro finden", sagt er. Jetzt aber hat er Gefallen an seinem Arbeitsplatz. "Es ist eine spannende Aufgabe, sich um den zweitgrößten Leerstand in Deutschland nach dem Flughafen Tempelhof in Berlin zu kümmern." © Stefan Hippel