Hippe Alternative: So sieht Nürnbergs "Avocadobar" aus

6.2.2020, 10:26 Uhr
Tatyana Hambuch kümmert sich mit ihren beiden Kollegen Mosi Elcasser (links) und Taylor Barth um den Nürnberger Ableger der "Avocaobar".

© Michael Matejka Tatyana Hambuch kümmert sich mit ihren beiden Kollegen Mosi Elcasser (links) und Taylor Barth um den Nürnberger Ableger der "Avocaobar".

New York ist voll davon, Amsterdam hat sie, und nun hat auch in Nürnberg ein Laden eröffnet, in dem sich alles rund um die grüne Superfrucht Avocado dreht. Die "Avocadobar". Seit vergangenen Samstag, 1. Februar, ist die ehemalige Cocktail-Bar "Blume von Hawaii" im Rosental als grünes, hippes Lokal neu aufgeblüht, in dem sich jetzt alles um vegane und vegetarische Gerichte dreht, stets mit der cremigen Frucht als Komponente.

Dunkle Holzmöbel, viel Grün und humoristische Wandtattoos rund um die Avocado prägen auf rund 50 Quadratmetern das Bild. Auf der Speisekarte tummeln sich kreative Namen wie "Avomazing", ein Erdnussbutter-Toast mit Avocado und Erdnüssen oder "Dragenbowl", eine Gemüse-Bowl mit Quinoa, Mango, Lachs und der Superfrucht. Auch fünf verschiedene Burger werden kredenzt.


"Avocadobar" eröffnet in Nürnberg: Das gibt die Speisekarte her


"Hier stößt gesunde Ernährung auf entspannte Stimmung", versprechen die beiden Inhaber Jeanette Eitner und Christopher Olschowski. Das Konzept haben die beiden Geschäftspartner, die privat auch ein Paar sind, im Sommer 2018 aus Amerika mitgebracht. In New York kamen die Vegetarier an der Superfrucht nicht vorbei. "In nahezu jedem Lokal und jedem Café war die Avocado vertreten", erinnert sich Eitner. Besonders im Gedächtnis geblieben sei den beiden damals ein Chili-Avocado-Toast in Kombination mit einem Kapernrelish. Nachdem sich das Paar vom Küchenchef das Rezept eingeholt hatte, war die Idee, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, schon fest in den Köpfen eingebrannt.

"Ich glaube nicht, dass wir Umweltsünder sind"

Schon von New York aus klärten Eitner und Olschowski in Würzburg einen Termin für eine Lokalbesichtigung ab. "Als wir zurück waren, ging alles ziemlich schnell. Die Vermieter waren von der Idee einer 'Avocadobar' begeistert. Der Mietvertrag war unterschrieben."

Doch die Arbeit ging damit für das junge Pärchen erst los. Jeden Tag kreierten die beiden neue Gerichte zusammen mit der Superfrucht - nur die besten Kombinationen stehen heute auf der Speisekarte. "Natürlich steckt in jedem Gericht viel mehr Arbeit dahinter als einfach nur zu kombinieren, uns geht es auch um das Verhältnis zwischen Eiweiß, Kohlenhydraten und Nährstoffen", erklärt Jeanette Eitner.


Umweltsünde Avocado: Darf man die grüne Frucht noch essen?


"Auch war es uns wichtig regional zu bleiben", Cherrytomaten, Rucola und Feldsalat beziehen die Inhaber beispielsweise aus Franken, Quinoa und Dinkelnudeln kämen aus Bayern, so Eitner weiter. Dass dabei gerade die wichtigste Zutat, die Avocado eben gerade nicht regional angebaut und aufgrund ihrer schlechten Ökobilanz umstritten ist, ist Eitner durchaus bewusst, von dem Trendfood abweichen will sie jedoch nicht. "Ich glaube nicht, dass wir Umweltsünder sind, wenn ich mir Statistiken ansehe, die viel mehr Menschen in ihrem Konsum betrifft". Die 26-jährige Ladeninhaberin verweist darauf, dass für ein Kilo Avocado rund 1000 Liter Wasser nötig seien, während der Verbrauch für Rindfleisch (etwa 15.000 Liter) und Kaffee (rund 20.000 Liter) deutlich höher ausfallen würde.

Gespaltene Kommentare im Netz

"Es ist schwer sich mit diesen Dingen auseinander zu setzen, aber wir tun es so gut wir können." Der Avocado-Verbrauch in dem Lokal halte sich zudem auch in Grenzen: Die Superfrucht sei zwar überall vertreten, aber im Verhältnis nur eine Zutat wie alle anderen Lebensmittel, die sie anbieten. In Nürnberg sei das Konzept bislang gut aufgenommen worden. "Die Eröffnung war wirklich super, bis jetzt haben wir von den Gästen nur Positives gehört", erklärt die 26-jährige Inhaberin. Im Netz musste sich Eitner jedoch auch schon Hasskommentare durchlesen, was jedoch nur einen kleinen Teil "zu vielen dankbaren Nachrichten" ausmache.

Mehr Informationen über die "Avocadobar" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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