Wie die Schuttbahn das zerstörte Nürnberg aufräumte

21.8.2019, 05:52 Uhr
Die Nürnberger Schuttbahn befreite die zerstörte Nürnberger Innenstadt von den Trümmern.

© Stadtarchiv Nürnberg Die Nürnberger Schuttbahn befreite die zerstörte Nürnberger Innenstadt von den Trümmern.

Niederländer Ton Pruissen, der den Film aus dem Nachlass des Amerikaners erworben hat, erlaubt Nordbayern.de freundlicherweise, einen einminütigen Ausschnitt aus dem umfangreichen Material zu zeigen. Hinter der Kamera stehen zwei Hobby-Regisseure: Neben Bandy filmt auch seine namentlich nicht bekannte Begleiterin. Die beiden begleiten und filmen die Lokomotiven mit ihren Loren vom Stadtzentrum bis zur Abladestelle. Heftig dampfend keucht die mit Kohle befeuerte Schuttbahn in der Nachkriegszeit durch die Trümmerwüste - von den meisten Jahrhunderte alten Häusern war nichts übrig geblieben.

US-Soldat Charles Louis Bandy hat die Nürnberger Schuttbahn in der Nachkriegszeit gefilmt.

US-Soldat Charles Louis Bandy hat die Nürnberger Schuttbahn in der Nachkriegszeit gefilmt. © privat

Ein großer Schaufelbagger füllt die steinernen Reste am Hans-Sachs-Platz in große Loren. Dort ist ein zentraler Sammelplatz für die steinernen Überreste, berichtet der Nürnberger Zug-Experte Manfred Bräunlein, der die Dampfloks als Kleinkind erlebt hat. Der Rentner, Autor von acht Büchern über Züge, hat sich auch mit dem Thema Schuttbahn intensiv befasst: Schließlich rollen die Züge mehrere Jahre durch die Stadt zunächst an den Silbersee, später bis nach Fischbach. Millionen Tonnen Steine und Holz müssen entsorgt werden.

Die Sebalder Seite war besonders desolat: "Steppe" hieß das Gebiet zwischen Insel Schütt und Burgberg im Volksmund, denn dort stand kaum mehr etwas von den romantisch verwinkelten Gebäuden. Anfang der 1950er verschwindet dann die Schuttbahn aus dem Nürnberger Stadtbild, der große Trümmerhaufen unterhalb des Burgbergs ist beseitigt.

Wie die Schuttbahn das zerstörte Nürnberg aufräumte

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