Ice Tigers: Kevin Schulze ist der Leichteste

13.12.2019, 18:20 Uhr
"Ich versuche clever und anders zu spielen": Vier Tore und vier Vorlagen hat Kevin Schulze so bislang in Nürnberg beigesteuert.

© Foto: Thomas Hahn/Zink "Ich versuche clever und anders zu spielen": Vier Tore und vier Vorlagen hat Kevin Schulze so bislang in Nürnberg beigesteuert.

Dass man Eishockeyspieler wird, wenn man in White Bear Lake, Minnesota, auf die Welt kommt, liegt nahe, dass man das mit dem Body-Mass-Index von Kevin Schulze wird, eher nicht. Nach 139 Spielen in Nordamerika wechselte er vergangene Saison nach Europa. Seit dem Sommer trägt er das Trikot der Thomas Sabo Ice Tigers.


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Herr Schulze, was gab es bei Ihnen heute zum Frühstück?

Kevin Schulze: Ich hatte ein paar Eier. Manchmal gibt es dazu Toast, aber heute nicht.

Kochen Sie immer selber?

Schulze: Ja, ich koche gerne gesunde Sachen und vermeide Junkfood. Kalorien zähle ich nicht, ich esse einfach, wenn ich Hunger habe.

Dann haben Sie offenbar nicht allzu oft Hunger. Sie wiegen nur 69 Kilo bei 1,76 Metern. Haben Ihre neuen Teamkollegen Sie deswegen gehänselt?

Schulze: Nein, gehänselt hat mich keiner. Aber klar muss ich mir immer mal wieder Sprüche anhören. Wenn ich zum Beispiel ab und zu die 70 Kilo auf der Waage knacke, sagen sie mir, dass ich jetzt aufpassen müsse, dass ich nicht dick werde. Aber das ist alles nur Spaß, nichts Dramatisches.

Sie kamen vor der Saison von Leksands IF aus Schweden. Wie wurden Sie hier aufgenommen?

Schulze: Wir haben viele Kanadier und Amerikaner im Team, die haben mir gleich die Stadt gezeigt. Alle haben mich willkommen geheißen, die Umstellung war deshalb leicht.

Ice Tigers: Kevin Schulze findet andere Wege

Ihr Coach hat über Sie gesagt, dass Sie "nicht groß, aber körperlich stark" sind.

Schulze: Ja, ich war schon immer klein und leicht. Ich bin es also gewöhnt und versuche clever und anders zu spielen. Die Körperposition und gut am Schläger zu arbeiten, ist für mich wichtiger, als mich in den Ecken gegen andere Spieler zu schmeißen.

Haben Sie Angst, dass Sie von einem fast 100 Kilo schweren Spieler wie David Wolf von den Adlern Mannheim in die Bande gecheckt werden?

Schulze: Ich versuche natürlich, nicht von ihm getroffen zu werden. (lacht) Er ist ein großer Typ, das würde sich nicht gut anfühlen. Angst habe ich aber keine.


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Die Konkurrenz im Eishockey ist groß. Wie konnten Sie sich da durchsetzen?

Schulze: Es hatte definitiv Nachteile, aber ich habe gelernt, mich davon nicht bestimmen zu lassen, obwohl ich natürlich von manchen Menschen übersehen wurde. Für mich war es nicht schwerer als für andere Spieler, nur eben anders.

"Hey Moppelchen" – Behelfen Sie sich auf dem Eis manchmal mit Trashtalk?

Schulze: Nein, ich bin kein großer Trashtalker, das war nie so mein Ding. Schließlich könnte ein Punkt im Spielverlauf kommen, bei dem mich die Gegner schlagen oder checken könnten, das möchte ich vermeiden. (lacht)

Wohin führt Ihre Karriere und möchten Sie auf diesem Weg noch zunehmen?

Schulze: Ich fokussiere mich nicht wirklich auf das Gewicht, vielmehr versuche ich stärker und schneller zu werden. Ich steige nicht jeden Tag auf die Waage. Wohin es in Zukunft geht, weiß ich nicht. Mir gefällt es in Deutschland und in der DEL sehr gut. Ich würde gerne hierbleiben.

+++ Alles zu den Ice Tigers +++

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