Ikea in Nürnberg: Verkehrskollaps - oder alles halb so wild?

10.11.2017, 05:58 Uhr
Ikea in Nürnberg: Verkehrskollaps - oder alles halb so wild?

© F.: Günter Distler

Mehr Verkehr, volle Schulen und zerstörte Natur: Auf der Bürgerversammlung der Stadtteile Glockenhof, St. Peter, Zerzabelshof und Gleißhammer trieben die meisten Bürgerinnen und Bürger die Veränderungen in und rund um die Regensburger Straße um. Dazu zählt der Neubau des August-Meier-Heims und der damit verbundene Umbau des bestehenden Gebäudes zu Wohnungen ebenso wie das Bauprojekt des Siedlungswerks und das geplante Möbelhaus von Ikea. Bereits jetzt sei die Regensburger Straße überlastet, wenn etwa eine Veranstaltung in der Arena stattfindet oder der 1. FC Nürnberg spielt - und bei Rock im Park sei sowieso alles ganz furchtbar, berichtet eine Anwohnerin. "Ich habe Angst, dass das alles noch schlimmer wird, wenn Ikea da ist", sagt sie.

Baureferent Daniel Ulrich kann beruhigen: "Es wird sich nichts verbessern, aber unser klares Ziel ist es, dass es sich zumindest nicht verschlechtert." Wie schnell zudem welche Maßnahme rund um die Regensburger Straße realisiert werden kann, ist teilweise noch unklar, zumal alle Projekte eine, wie Ulrich sagt, "eigene Geschwindigkeit" haben. Man habe aber ein Gesamtkonzept, dass die ganze Strecke von der geplanten Ikea bis zur Hans-Kalb-Straße bedenkt.

Ikea übernimmt die Kosten für Verkehsrführung größtenteils

Ikea sei dabei der Treiber gewesen und habe bereits grünes Licht für ihre Bauplanungen bekommen und auch für das vom Konzern vorgestellte Verkehrskonzept - denn der "Lastbringer" in Sachen Verkehr sei das Möbelhaus. Ulrich betont aber auch: "Ikea zahlt die notwendigen Veränderungen im Straßenverkehrsnetz wie neue Ampelanlagen oder Spurverbreiterungen weitestgehend selbst" - und mit Hilfe dieser Maßnahmen soll er am Ende auch funktionieren, der Plan, dass sich die jetzige Situation für Anwohner nicht verschlechtert.

Zum Bauprojekt des Siedlungswerks, das etwa 400 Wohneinheiten an der Regensburger Straße errichten will, sagt Ulrich: "In diesem Jahr wird es wohl keinen Vorbescheid für einen Bauantrag mehr geben, weil wesentliche Fragen des Artenschutzes noch nicht gelöst sind." Und auch beim August-Meier-Heim können die Bagger frühestens 2019 anrollen.

Und erst ganz zum Schluss, wenn klar sei, wie viele Wohneinheiten das Siedlungswerk tatsächlich realisiert und wenn das jetzige August-Meier-Heim zu weiteren Wohnungen umgebaut worden ist, könne man als Stadt abwägen, wie weit auf dem Gelände noch nachverdichtet werden soll.

Denn eines ist bereits klar: Die Zahl von rund 1000 neuen Bewohnern an der Regensburger Straße wolle man mit Siedlungswerk, August-Meier-Heim und eventuellen neuen Wohnflächen nach wie vor nicht überschreiten.

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