Im Tullnau-Park wird bald wieder gefeiert

26.6.2014, 12:59 Uhr
Im Tullnau-Park wird bald wieder gefeiert

© NN-Archiv

Der unter Denkmalschutz stehende Säulengang, das Glanzstück der rund 100 Jahre alten Terrassenanlage, ist wegen Einsturzgefahr seit über vier Jahren gesperrt. Früher war das Gelände um den Tullnau-Weiher ein beliebtes Ausflugsziel und Vergnügungsort. Die Pergola wurde damals elektrisch beleuchtet und lockte bei Festen zahlreiche Gäste. Das ist längst Geschichte, doch am 13. September soll ein großes Fest mit Live-Musik und Nachtspaziergang an vergangene Zeiten erinnern.

Ein Beleuchtungskonzept wird erstellt; Kerzenlicht und Fackeln sorgen für eine schummerige Atmosphäre. Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) kooperiert dabei mit der VR Bank aus der direkten Nachbarschaft und dem Vorstadtverein Wöhrd.

)Zuvor wird am 18. Juli feierlich die Ausstellung „Der Tullnau-Park in Nürnberg — Geschichte und Entwicklung“ im Offenen Büro, Dienstleistungszentrum Bau, in der Lorenzer Straße 30 eröffnet. Sie informiert im Vorfeld der Sanierungsarbeiten über die Parkanlage. Das Spektrum reicht vom Spinnerei-Betrieb mit Herrenhaus über die Tullnau als Ausflugslokal mit Wasserrutsche, den Bau der Terrassenanlage bis zur Renaturierung des Goldbaches im Zuge des Projekts „Wasserwelt Wöhrder See“. Die Schau ist dort bis zum 30. Juli zu sehen, direkt im Anschluss wandert sie dann ins Foyer der VR Bank, des Hauptsponsors.

Säulengang öffnet 2015

Wie berichtet, wurden bereits Anfang des Jahres im Rahmen eines ersten Bauabschnitts in der Parkanlage rund 20 Quadratmeter Wildwuchs entfernt, um Blickachsen wieder herzustellen. Im Oktober startet dann die Sanierung des alten Säulenganges mit dem Abbau beschädigter Bauteile. Die Arbeiten reichen vom vollständigen Ersatz bis zur Teilsanierung einzelner Elemente und sollen bis zum Frühjahr 2015 abgeschlossen sein.

Im Dezember wird für die interessierte Öffentlichkeit in der VR Bank über den Baufortschritt informiert und noch mal bei Musik der 1920/30er Jahre zurückgeblickt.

In puncto Finanzierung stellt die Stadt 400 000 Euro zur Verfügung. Dazu kommen Spenden über 100 000 Euro. Doch das reicht nicht aus, die veranschlagten Gesamtkosten für die denkmalgerechte Sanierung des maroden Säulengangs und der Überarbeitung der Parkanlage nach historischem Vorbild belaufen sich auf stolze 700 000 Euro. Und so erfolgt die Realisierung in mehreren Teilschritten. Dabei setzt Sör auf Sponsoren und bringt mit der Ausstellung, dem Fest und der Informationsveranstaltung die Parkanlage gezielt ins Gespräch.

Auch beim vom Verfall bedrohten E-Werk in der Tullnau, das erste seiner Art in Nürnberg, tut sich was. Wie berichtet, sollen dort eine Kindertagesstätte und eine Gastronomie entstehen. Doch noch hält sich die Stadt bedeckt. Derzeit werde an einer Revitalisierung des alten E-Werkes am ehemaligen Milchhof intensiv gearbeitet, heißt es seitens des Liegenschaftsamts. Bis die Verträge mit allen Beteiligten unter Dach und Fach seien — voraussichtlich im Laufe des Sommers —, habe die Stadt Vertraulichkeit der Verhandlungen zugesichert.

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