In Nürnberg stirbt sich's (fast) am billigsten

29.1.2014, 13:36 Uhr
In manchen Städten Deutschland wird der Tod zum Luxus. In Nürnberg sind die Bestattungskosten noch moderat.

© dpa In manchen Städten Deutschland wird der Tod zum Luxus. In Nürnberg sind die Bestattungskosten noch moderat.

Der Tod ist in Nürnberg fast gratis. Zumindest im deutschlandweiten Vergleich. Das Portal bestattungen.de hat die Preise für Erdwahlgräber in 20 Großstädten der Republik verglichen. Demnach liegt Nürnberg auf Rang drei, ein Erdwahlgrab kostet dort etwa 700 Euro. Und damit weit weniger als im Rest des Landes.

In vielen Städten Deutschlands ist der Tod ein Luxus. In Bochum etwa kostet ein Erdwahlgrab satte 2096 Euro - und damit rund dreimal so viel wie in Nürnberg. "Angehörigen erscheint die Preisstruktur zunehmend ungerecht“, sagt Fabian Schaaf-Mehta, Geschäftsführer von bestattungen.de. "Besonders, da kein Zusammenhang zum lokalen Preisniveau oder der Kaufkraft der Bürger erkennbar ist."

Gestorben wird immer. Trotzdem stecken Deutschlands Friedhöfe in einer kleinen Krise. Das Sarggrab ist ein Auslaufmodell, eine der größten Einnahmequellen bricht weg. "Der Trend zum günstigen Urnengrab, den man seit einigen Jahren beobachten kann, wurde nur von wenigen Verantwortlichen erkannt", sagt Schaaf-Mehta. "Die meisten Friedhöfe leiden nun unter den fehlenden Einnahmen. Und versuchen sie durch hohe Friedhofsgebühren auszugleichen."

Diese Preis-Willkür sorgt für skurille Beispiele. Wuppertal ist nur etwa 35 Kilometer von Bochum, ein Erdwahlgrab ist dort aber 1000 Euro billiger. Und eben weil der Preisunterschied so eklatant ist, lassen sich immer mehr Deutsche fernab ihres Wohn- oder Sterbeorts beerdigen. Aus Kostengründen. Dort, wo der Tod etwas billiger ist.

 

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