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Jamnitzerplatz: Kaputte Rankgitter verschrottet

13.9.2021, 08:32 Uhr
Diese Teile von Rankgittern vom Jamnitzerplatz waren beschädigt und wurden verschrottet. Das kritisiert ein Anwohner, der gerne gesehen hätte, das das gesamte Material wieder zum Einsatz kommt. 

© ADrian Dümichen, NNZ Diese Teile von Rankgittern vom Jamnitzerplatz waren beschädigt und wurden verschrottet. Das kritisiert ein Anwohner, der gerne gesehen hätte, das das gesamte Material wieder zum Einsatz kommt. 

Bereits Anfang Juni rollten die Bagger auf der beliebten und entsprechend abgewirtschafteten Grünanlage im Stadtteil Gostenhof an. Der Jamnitzerplatz wird bis Ende des Jahres für 2,3 Millionen von Grund auf saniert. Unter anderem soll es mehr Spielmöglichkeiten, eine Picknickwiese, mehr Bäume und einen neuen Brunnen geben.

Für Diskussionen sorgten Rankhilfen aus Metall. Eine Bürgerbeteiligung war vor dem Umbau zum Ergebnis gekommen, dass sie zum allergrößten Teil abgebaut werden. Nur ein Mittelteil bleibt erhalten und wird dem Blauregen weiterhin als Klettergerüst dienen, so der Bürgerwille. Die restlichen Gerüste sollten eigentlich verschrottet werden. Dagegen protestierte ein Anwohner. Daraufhin hat der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) Abnehmer gesucht und gefunden.

Alle verwendbaren Teile bekommen neue Einsatzorte: Einige Bögen dienen einem Weinstock im Garten des GOkultur-Vereins auf einem ehemaligen Bahngrundstück in der Austraße als Halterung. Der Wein soll über das Metallgerüst ranken und so in einiger Zeit einen grünen Laubengang bilden, so der Plan von Vorstand Wilhelm Wiesner.

Neuer Einsatz im Münzinghof

Weitere Gerüstteile übernahm das Stadtgarten-Projekt des Vereins Bluepingu und das Garten Netzwerk Nürnberg. Der größte Teil landete in der Dorfgemeinschaft Münzinghof im Nürnberger Land. Die Menschen mit und ohne Behinderung, die dort zusammenleben und arbeiten, können die Gitter zum Beispiel für einen Kälberstall und ein Minigewächshaus nutzen.

Über 85 Prozent der Rankhilfen bekamen so neue Einsatzorte, berichtet Bürgermeister und Sör-Werkleiter Christian Vogel. Übrig geblieben seien nur defekte Stücke, die nicht mehr nutzbar waren. „Das wurde durch verschiedene Instanzen geprüft“, sagt Vogel. „Wenn diese Teile noch gebrauchsfähig gewesen wären, hätten unsere Abnehmer diese auch noch gerne genommen“, so der Bürgermeister. Weil eine Aufbereitung viel zu teuer geworden wäre und somit Steuergelder gekostet hätte, landeten die verbogenen Reste nun in der Metall-Wiederverwertung.

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