Kanadische Suppe mit würzigem Käse

Nürnberg - Ob kanadisch, fränkisch oder italienisch mit leckeren Gerichten, dazu Landbier und feine Weine, wollen die neuen Wirte Peter Kocher und Thomas Singer die Stadtteilbewohner in den Kulturladen Röthenbach locken.

Seit der Neueröffnung im Januar bietet die auch kleine Speisen an. In der Küche steht Peter Kocher (54), stilecht in eine weiße Kochjacke gekleidet — wie ein Profi.

Dabei hat Kocher hier sein Steckenpferd zur Profession gemacht. Der leidenschaftliche Hobbykoch leitet schon seit zehn Jahren eine Kochgruppe. Ansonsten lebt und arbeitet der Grafiker und Fotograf als Künstler noch in Gostenhof — der Umzug nach Röthenbach ist aber geplant.

Der gebürtige Kanadier verwöhnt seine Gäste gerne mit Rezepten aus seiner Heimat: mit Garnelen-Cheddar-Suppe „Halifax“, Salbeihähnchen auf Maispfannkuchen „Ottawa“ oder mit einem sehr gehaltvollen Blaubeer-Pancake, bei dem die Beeren in Erdnussbutter angedünstet werden und der Duft anschließend die ganze Kneipe erfüllt.

Weil der Franke aber angeblich nicht so gern isst, was er nicht kennt, lädt Kocher auch mal zur Schlachtplatte, zur „Pfannerkoungsubbn“ oder zur „Fleischsulzn mit Essichzwiebeln und Broatkartoffeln“, Letzteres für fünf Euro — die Preise sind allgemein recht sozial.

Dass das Essen besser rutscht, dafür sorgt Thomas Singer, verantwortlich für die Getränke. Der 45-jährige Weinhändler aus Fürth empfiehlt je nach Gericht einen bodenständigen Frankenwein oder einen edlen Tropfen aus der Toskana oder dem Piemont. Wer mehr auf Hopfen oder Alkoholfreies steht, dem schenkt Singer natürlich auch „a gouds Landbier“ oder Wasser ein.

Die Gäste, darunter viele Freunde der Künstlervereinigung Erlenstegen, mit der Kocher schon Ausstellungen im Kulturladen Röthenbach organisiert hat, loben dessen Kochkünste, während sie sich den Brokkolisalat mit gerösteten Sonnenblumenkernen schmecken lassen und übers Fotografieren fachsimpeln. Hier findet jeder schnell Anschluss und kann sich gepflegt unterhalten.

Da stört es auch nicht weiter, dass der nüchterne Veranstaltungssaal nicht gerade gemütliche Kneipenatmosphäre verbreitet. Das soll aber noch besser werden, wenn — voraussichtlich 2012 — der Kulturladen umgebaut wird und die Kneipe im Erdgeschoss neue Räume bekommt. Attraktiv ist auf jeden Fall der Biergarten, der im Mai wieder eröffnet wird.