Katzen, Waffen, Elfenbein: Die skurrilsten Funde des Nürnberger Zolls

Die Zollbeamten des Flughafens haben bereits so manche Waffe, versteckt zwischen Badesachen und Strandtüchern, gefunden. So auch diesen Schlagring mit integriertem Messer. Ein Glück, dass wenigstens diese Waffe keinen mehr verletzen wird.

Minikakteen als Schlüsselanhänger. Sicherlich ein Blickfang in der Wohnung. Doch leider unterliegen diese kleinen Gesellen dem Artenschutz. Somit war am Nürnberger Flughafen Endstation.

Wer hat schon nicht mit sich hadern müssen, beim Anblick verlorener Katzenbabies am Straßenrand des Urlaubsortes? Natürlich ist die Rettung eines solchen Wesens ehrenhaft, doch wenn sie darin besteht, das Tier nach Deutschland mitzunehmen, unterliegt dieser Prozess einer strengen Reglementierung. Um die Verschleppung von Krankheiten möglichst gering zu halten, muss sich auch ein so süßes Kätzchen wie auf diesem Bild hier einem Bluttest unterziehen. © Hauptzollamt Nürnberg

Meeresrauschen, leise Musik im Hintergrund, den Sand unter den nackten Füßen und ein warmer Windhauch zerrt an den luftigen Kleidern. So mancher Urlauber gibt sich ganz dem Charme des Südens hin. Und wenn dann der verklärte Blick auf die funkelnden Auslagen eines Schmuckhändlers fällt, ist es meist um den einen und den anderen geschehen. Doch sobald man wieder zurück in der Realität angekommen ist, sollte man daran denken, dass bestimmte Waren verzollungspflichtig sind. Sonst ist der Goldschmuck wieder weg.

Gerade Tabakware wird gerne von den Heimkehrern ins Land geschmuggelt. Allerdings gelten hier klare Regeln. Grundsätzlich ist Tabak so lange steuerfrei, solange die eingeführte Menge den persönlichen Bedarf nicht überschreitet. Hier hat sich etwas mehr angesammelt.

Ein weiteres gefährliches Mitbringsel hatte dieser Urlauber im Gepäck: einen Stockdegen. Was er damit vorhatte, bleibt wohl sein Geheimnis. Allerdings fand seine Reise am Nürnberger Hauptzollamt ein jähes und sicherlich auch strafrechtliches Ende.

So seltsam dieses Fundstück auf den ersten Blick sein mag... es steckt einiges in diesen unscheinbaren, weißen Steinen. Denn hierbei handelt es sich um Esssteine aus Kenia. Ja, richtig gelesen. In Kenia essen immer mehr Frauen - vor allem in der Schwangerschaft - diese besonderen Steine. Denn in ihnen stecken jede Menge Mineralien wie Calcium und Eisen. Vielleicht hätte sich der Urlauber vor seiner Einreise genauer über die Zollbestimmungen informieren sollen.

Die prominentesten Beispiele für illegale Jagdtrophäen sind wohl Elefantenstoßzähne aus Elfenbein. Doch auch andere Tiere fallen Trophäensammlern zum Opfer. Diesmal hat es einen Wolf getroffen, dessen Fell im Koffer eines Reisenden gefunden wurde. Ohne das notwendige Ausfuhrdokument des Ursprungs- oder Versendungslandes und eine Einfuhrgenehmigung des Bundesamtes für Naturschutz liegt bei der Einfuhr bestimmter Tierarten eine Straftat vor.

Stichwort Elfenbein: Manchmal präsentiert sich das wertvolle und inzwischen auch geringer werdende Gut nicht so offensichtlich wie in Form von ganzen Stoßzähnen, sondern als Dekorationsmittel verarbeitet. Hier mussten die Zollbeamten genauer hinsehen. Doch ebenso wie bei dem Wolf gelten hier strenge Bestimmungen und die Pflicht entsprechende Dokumente bei der Einreise mit sich zu führen.

Es gibt tatsächlich ein Sprengstoffrecht in Deutschland, welches pyrotechnische Artikel ihrer Gefährlichkeit nach in Kategorien einteilt. Und das nicht ohne Grund, denn durch besonders gefährliche oder nicht zugelassene Feuerwerkskörper können schlimme Verbrennungen bis Entstellungen verursacht werden. Trotzdem geschieht es immer wieder, dass dergleichen illegal ins Land geschmuggelt werden. Ein "Knallfrosch" ging den Zollbeamten ins Netz. Seine explosive Ware wurde sofort beschlagnahmt.

Warum jemand versucht, gefälschte Kugellager nach Deutschland zu schmuggeln, ist nicht leicht zu erklären. Zumal eines der runden Dinger bereits ab 4 Euro überall zu kaufen ist.

Chamäleons sind zwar Meister der Tarnung, an den Nürnberger Zollbeamten konnte sich dieser Vertreter dennoch nicht vorbei stehlen. Ohne die nötigen Papiere endete auch seine sicherlich unfreiwillige Reise beim Zoll. © Hauptzollamt Nürnberg

Der Kathstrauch, auch Abassinischer Tee genannt, wird hauptsächlich in Kenia, Oman, Jemen und Äthiopien angebaut. Das Kauen der Blätter ist im Nahen Osten und in Ostafrika stark verbreitet. Die Blätter der Pflanze enthalten Cathin, das mit dem Amphetamin eng verwandt ist. Es wirkt aber wesentlich schwächer. Einige Gramm davon wurden nun vom Hauptzollamt beschlagnahmt.

Für westliche Augen nicht sehr geschmackvoll, ist das "Bushmeat" ein gängiges Lebensmittel in Afrika. Das Problem an diesem Wildfleisch ist, dass viele der darin enthaltenen Tiere dem Artenschutz unterliegen. Neben Affen-, Antilopen-, Stachelschwein- und Rattenfleisch, findet man auch oftmals das von Elefanten, Reptilien und Büffeln darin. Deshalb unterliegt diese Malzeit dem Tierseuchengesetz und hat auf deutschen Tellern nichts zu suchen.

Zu guter Letzt findet sich hier Schmuck einer besonderen Art. Denn diese Ringe und Ketten sind mit der Haut einer Python überzogen. Zu welchem Anlass er getragen werden sollte, bleibt fraglich. Ebenso wie der Beweggrund derlei zu kaufen. Jedenfalls unterliegt die Python dem Artenschutz und somit auch strengen Regelungen. Zum Glück. Sonst würden diese skurilen Waren aus dem Wunderkabinett des Nürnberger Hauptzollamts nun auf Schwarzmärkten und dubiosen Tierhandlungen kursieren.