Kein Schweinefleisch-Verbot in Nürnbergs Kitas und Schulen

15.3.2016, 06:00 Uhr
Kein Schweinefleisch-Verbot in Nürnbergs Kitas und Schulen

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Vorgaben macht die Stadt nicht. Was in ihren 140 Kitas auf den Tisch kommt, entscheiden die Leitungen der einzelnen Einrichtungen selbst. "Sie tut das in Abstimmung mit dem Elternbeirat", sagt Christian Rester vom Jugendamt. "Es herrscht eine große Vielfalt in den Kitas, deshalb ist es sinnvoll, die Entscheidung vor Ort zu treffen."

Der Zentralhort an der Veilhofstraße beispielsweise, bestellt von seinem Caterer prinzipiell kein Schweinefleisch – aus Rücksicht auf die Kinder, die aus den unterschiedlichsten Nationen kommen. Statt Schwein gibt es Rind oder Hühnchen. Genauso halten es auch andere städtische Einrichtungen, der Zentralhort an der Merseburger Straße zum Beispiel oder der Bartholomäus-Hort in Wöhrd.

Ekin, der Zusammenschluss der evangelischen Kindertagesstätten in Nürnberg, lässt den Leitungen der 18 zugehörigen Kitas ebenfalls freie Hand. Dort hat man sich schon lange darauf eingestellt, dass es Kinder gibt, die kein Schweinefleisch essen dürfen.

"Es gibt deshalb zwei verschiedene Angebote", sagt Ekin-Geschäftsführerin Ida Bach. "Entweder eine Variante ohne Schweinefleisch oder ein vegetarisches Gericht." Fleisch werde ohnehin nur in Maßen serviert. Rücksicht, sagt Ida Bach, müsse außerdem auch auf die Kinder mit Allergien genommen werden.

Generell wollen viele Eltern, dass weniger Fleisch auf den Kita-Tisch kommt, ob Schweinefleisch, Rind oder Huhn. Die Erfahrung macht auch das Team der "Schaukel", der Kita, die zum Klinikum gehört. Beschwerden über Schweinefleisch speziell hat es dort noch nicht gegeben.

Die Lebenshilfe mit ihrer "Catering Toleranz GmbH" versorgt täglich 2400 Menschen mit Mittagessen, darunter acht Schulen – etwa das Johannes-Scharrer-Gymnasium oder die Bertolt-Brecht-Schule – und dazu auch noch zwölf Kindertagesstätten. Gekocht wird an zwei Standorten in Nürnberg, an der Fürther Straße und in Langwasser.

"Wir bieten selbstverständlich auch Schweinefleisch an", sagt Rainer Freund, der Geschäftsführer. "Einmal pro Woche gibt es auf jeden Fall Schwein. Manchen Einrichtungen, die wir beliefern, ist das sogar zu wenig." Hungrig bleibt jedenfalls niemand. "Wir bieten immer eine Fleischvariante an, Huhn oder Pute in der Regel." Wenn es mal Currywurst gibt, dann auch in Geflügelvariante. Wer gar kein Fleisch mag, der kann täglich ein vegetarisches Essen wählen. Und einmal die Woche ist "Veggie-Day" für alle.

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