Kein Treff für Nazis in Nürnberg

10.8.2012, 11:16 Uhr
Das "nationale Zentrum" wird es in Nürnberg erst einmal nicht geben. (Archivbild)

© David Ebener/Archiv Das "nationale Zentrum" wird es in Nürnberg erst einmal nicht geben. (Archivbild)

Der Grund: Es liege keine Genehmigung für eine Nutzung als Versammlungsraum vor, sagt Gerhard Steinmann, Vizechef der Bauordnungsbehörde. Zwar hatte der Eigentümer der Kellerräume, ein Gastronom aus Langwasser, im Frühjahr dieses Jahres einen entsprechenden Antrag gestellt. Im Juli zog er ihn jedoch wieder zurück. Offenbar mangels Erfolgsaussichten. Dem Keller fehlt ein zweiter baulicher Rettungsweg — Voraussetzung für einen Treffpunkt.

Mieter informiert

Die Bauordnungsbehörde hat die Mieter aus der Neonazi-Szene angeschrieben. „Wir haben ihnen mitgeteilt, dass die Nutzung nicht zulässig ist“, sagt Steinmann. Die Polizei hat ein Auge darauf, ob sich diese daran halten werden. Andernfalls wird die Polizei die Stadt informieren.

Wie berichtet, haben Neonazis aus dem Umfeld des „Freien Netzes Süd“ in den Räumen einer ehemaligen Kegelbahn in der Wettersteinstraße Ende Juli einen Treff eröffnet, den sie vollmundig „Nationales Zentrum“ nennen. Der Briefkasten weist den rechtsextremen Verein „Bund Frankenland“ als Mieter aus. Nach Angaben des Eigentümers trat Norman Kempken im Namen des Vereins auf. Kempken wird zu den Hauptakteuren des „Freien Netzes Süd“ gezählt. Bei der Eröffnung war auch Matthias Fischer mit dabei, ein wegen Volksverhetzung verurteilter Rechtsextremist aus den Reihen des „Freien Netzes Süd“.

Ein "Bürgerbüro"?

Die Neonazis wollten in der Wettersteinstraße einen Treffpunkt für Mitglieder der rechten Szene etablieren und dort „Schulungs- und Vortragsveranstaltungen“ abhalten. Außerdem wollte Sebastian Schmaus, der für die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ im Stadtrat sitzt, dort ein „Bürgerbüro“ einrichten. Zuletzt hatten Antifaschisten vor dem Haus gegen diese Pläne demonstriert.

 

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