"Keine Abschiebemaßnahme": Großeinsatz in Nürnberger Flüchtlingsunterkunft

17.10.2019, 16:00 Uhr

Ab 7.30 Uhr waren die Beamten bei den Grundig-Türmen angerückt. Berichten von Augenzeugen, denen zufolge es sich um etwa hundert Polizisten handelte, bestätigte Polizeisprecher Michael Petzold auf Anfrage nicht, sprach aber davon, dass man mit "ausreichend Kräften" vor Ort gewesen sei.

"Es handelte sich nicht um eine Abschiebemaßnahme", betonte Petzold. Seit Mitte September nimmt der Nürnberger Albrecht-Dürer-Airport seine Rolle als zweiter Abschiebeflughafen in Bayern auch wahr. Erst am Mittwoch hatten Abschiebe-Gegner wieder vor dem Nürnberger Rathaus protestiert. Einen aktuellen Anlass zum Einsatz an den Grundig-Türmen habe es nicht gegeben, so Petzold. Vielmehr habe man die Personalien überprüfen und mit den Meldescheinen vergleichen wollen.

Haftbefehle gegen vier Personen

"Es war eine Kontrolle zur Gefahrenabwehr", sagt Petzold. In Mittelfrankens größter Flüchtlingsunterkunft hatte es im vergangenen Jahr etwa 100 Polizeieinsätze gegeben. Die Delikte bewegten sich zwischen Beleidigung und Körperverletzung. Bei der Kontrolle fielen vier Personen auf, gegen die Haftbefehle bestehen. Eine Person hatte eine geringe Menge Betäubungsmittel bei sich, bei 18 Menschen war der aktuelle ausländerrechtliche Status nicht geklärt.

Im Verlauf der Kontrolle, die nach Polizeiangaben friedlich verlief, kam es zu keinen relevanten Zwischenfällen. Die Polizei war von der Nürnberger Berufsfeuerwehr und der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt worden. Derzeit sind in den Türmen etwa 560 Menschen untergebracht.


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