"Kidical Mass": Radfahrer-Demo am Freitag in Nürnberg

26.7.2018, 05:57 Uhr
Die erste "Kidical Mass"-Radtour in Nürnberg organisieren Aktive vom ADFC (von re.): Bärbel Sturm, Ludwig Eble, Tim Mason und Detlef Pauly.

© Jo Seuß Die erste "Kidical Mass"-Radtour in Nürnberg organisieren Aktive vom ADFC (von re.): Bärbel Sturm, Ludwig Eble, Tim Mason und Detlef Pauly.

In Berlin, Darmstadt, München, Bamberg und Wien hat es bereits solche Fahrrad-Demos gegeben. Jetzt ist nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) auch in Nürnberg die Zeit reif für eine "Kidical Mass", bei der insbesondere Kinder mit ihren Eltern für die Belange des Radverkehrs Flagge zeigen. Vier Aktive des Vereins haben wochenlang an der Veranstaltung gebastelt - es sind Bärbel Sturm, Zweite Vorsitzende des ADFC Nürnberg, sowie Ludwig Eble, Detlef Pauly und Tim Mason.

Der Name "Kidical Mass" nimmt Bezug auf das weltweit verbreitete Aktionsforum "Critical Mass", das 1992 in San Francisco erstmals im öffentlichen Straßenraum auftauchte und das gemeinsame Radeln im Pulk zelebriert. Auch in Nürnberg findet die "CM" seit 2009 statt. Und zwar an jedem letzten Freitag im Monat - Treffpunkt ist stets um 18 Uhr vor dem Opernhaus.

Route auf Wunsch der Stadt "entschärft"

Zwei Stunden vor dem bunten Massen-Event der erwachsenen Radler wird nun erstmals eine eigene Radler-Demo für Kinder und Eltern am Freitag vor dem Norikus starten. Das Organisationsteam um Sturm und Eble wollte ursprünglich über den Hauptbahnhof zum Aufseßplatz, wo der beliebte Jeppe-Hein-Brunnen steht, radeln. Doch bei der Anmeldung der Route gab es Bedenken beim Ordnungsamt und bei der Polizei. Folglich wurde sie noch mal verändert und auf Wunsch der Stadt "entschärft".

Nach dem Start vor dem Norikus geht es entlang des Wöhrder Sees zum Prinzregentenufer, danach über den Altstadtring in die Lorenzer Straße und über Kornmarkt, Weißen Turm, Schlotfegergasse und Fürther Straße zum Rosenaupark, dem Ziel der "Kidical Mass". Klar ist: Die Polizei wird nicht nur mit fünf Beamten vertreten sein, sondern die Route durch Absperrungen absichern. Die Kinder erhalten neongelbe Warnwesten und sollen einen Helm tragen. Zudem werden sie darüber belehrt, dass sie nur bei der "KM" ausnahmsweise im Pulk eine rote Ampel überfahren dürfen.

Für 200 Personen ist die Rad-Demo angemeldet, doch angesichts des sommerlichen Wetters könnten es durchaus mehr werden. "Wir hoffen, dass die Stadt aufwacht und mehr Geld in Radwege investiert", sagt Bärbel Sturm zum Ziel und zur Botschaft der "Kidical Mass". Ludwig Eble verweist dabei auf seine Heimatstadt Freiburg, wo die Kommune erst aufgewacht sei, als umweltbewusste Bürger ein Umdenken forderten.

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