Kinder wünschen sich mehr Sauberkeit in Langwasser

14.11.2014, 07:44 Uhr
Kinder wünschen sich mehr Sauberkeit in Langwasser

© Manuela Prill

Das ist wohl eine klare Mehrheitsmeinung: Alle fünf Gruppen, die der Einladung zur Kinderversammlung ins Gemeinschaftshaus Langwasser gefolgt waren, hatten das Thema Sauberkeit im Stadtteil auf der Agenda. Zum Beispiel die Grundschüler aus der Georg- Ledebour-Straße: „Es macht uns traurig, dass auf Straßen und Spielplätzen so viele Zigaretten und Scherben rumliegen und immer wieder Dinge kaputt gemacht werden“, klagen sie.

Auch die Kinder aus dem Familienzentrum Imbuschstraße ärgern die Kippen auf dem Boden und dass die Leute ihren Müll statt in den Eimer einfach ins Gebüsch werfen. Ihre Forderungen haben sie auf T-Shirts gemalt: „Mehr Einsatz von Kehrmaschinen“ oder „Wir möchten saubere Spielflächen“.

Eine Szene, wie sie sich überall tagtäglich abspielt, brachten vier Buben aus dem Projekt „Politische Bildung“ an der Grundschule Zugspitzstraße auf die Bühne: Ein Hund macht auf den Boden, den Hunderhalter interessiert’s nicht die Bohne – der Kot bleibt liegen. „Es ist voll eklig, wenn wir auf der Wiese Fußball spielen und in einen Hundehaufen treten“, machten die Kinder ihrem Unmut Luft.

Sie glauben, dass mehr Tütenspender dazu führen könnten, dass die Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgen. Rudi Viertel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum glaubt das jedoch nicht: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Tüten dann rollenweise in den Bäumen oder sonst wo hängen. Die Leute müssen ihr Verhalten ändern, ich hoffe, dass ihr als neue Generation da ein Vorbild sein könnt.“

Eine zweite Gruppe aus der Zugspitzschule ist im Stadtteil auf Fotosafari zum Thema Graffiti gegangen und hat dabei viele Beispiele von unschönen Schmierereien entdeckt. Da sie gut gemachte Sprühkunst aber in Ordnung finden, wünschen sie sich eine Wand, wo sich Sprayer legal kreativ austoben können. Doris Steinhauser vom Jugendamt erklärte, dass die Stadt dafür leider keine Flächen dauerhaft zur Verfügung stellen darf. Sie bot aber an, nach Möglichkeiten zu suchen, in Langwasser zumindest mal einen Graffiti-Workshop zu organisieren.

Um mehr sauberes Grün ging es den Kindern aus dem Hort in der Kerschensteiner Straße. Ihre Hecke sei voller Dreck und einfach nicht mehr schön. Einen hübschen und größeren Garten mit „ganz vielen Pflanzen“ wünschen sich die Hortkinder aus der Karl- Schönleben-Straße.

Neben den vielen Sauberkeits-Appellen nutzten die Schüler die Gelegenheit für ein paar andere Wünsche: ein Kino und ein Volleyballfeld für Langwasser, Spielgeräte für den Pausenhof der Zugspitzschule und eine Rutsche für den Rodelhügel am Ferdinand-Drexler-Weg. Am wahrscheinlichsten realisiert werden kann das Volleyballfeld. „Dafür ließe sich bestimmt ein Ort finden“, so Rudi Viertel.

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