Kirchentag

Kirchentag: Frankfurt übergibt Stab ans "Kuhdorf" Nürnberg

14.5.2021, 19:25 Uhr
Eine Teilnehmerin beim 3. Ökumenischen Kirchentag, der an diesem Wochenende in Frankfurt stattfindet - wegen der Corona-Pandemie überwiegend in digitalen Formaten. Das soll 2023 in Nürnberg wieder anders werden.

© Sebastian Gollnow, dpa Eine Teilnehmerin beim 3. Ökumenischen Kirchentag, der an diesem Wochenende in Frankfurt stattfindet - wegen der Corona-Pandemie überwiegend in digitalen Formaten. Das soll 2023 in Nürnberg wieder anders werden.

Bei einer "Fränkischen Stunde" werben zum Beispiel Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern und die neue Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, schon mal für die Teilnahme im Juni 2023 in Nürnberg, dann hoffentlich jedenfalls wieder überwiegend auch mit direkten Kontakten und Live-Erlebnissen.

"Public Viewing" in Nürnberger Kirchen

Real längst erfolgt ist die offizielle Staffelübergabe; "gültig" wird sie freilich erst mit der Veröffentlichung der Aufzeichnung am Sonntag ab 13 Uhr auf der Homepage www.oekt.de. Im Rahmen des Schlussgottesdienstes, der ab 10 Uhr im ZDF übertragen wird, lädt auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nach Nürnberg ein. Eine Reihe von Gemeinden auch in unserer Region folgte aber auch der Aufforderung, den Kirchentag dezentral erlebbar zu machen. So bietet sich am Sonntag zum Beispiel in der Nürnberger Jugendkirche Lux in der Leipziger Straße 25 die Möglichkeit, in Präsenz mitzufeiern. Auch die beiden Stadtdekane Jürgen Körnlein und Andreas Lurz sind dabei.

Die Live-Übertragung ist auch in der Paul-Gerhardt-Kirche Langwasser mitzuerleben. Open Air wird im Ökumenischen Gemeindezentrum von St. Andreas/St. Clemens in Thon gefeiert (9.30 und 11 Uhr).

Sie haben als Vorhut schon mit den Vorbereitungen für den Nürnberger Kirchentag 2023 begonnen (von links nach rechts): Philipp Sommerlath als Beauftragter der bayerischen Landeskirche, Salome Höfler, Clara Jantos, Daniel Hufeisen und Anna Lisa Spitzauer.

Sie haben als Vorhut schon mit den Vorbereitungen für den Nürnberger Kirchentag 2023 begonnen (von links nach rechts): Philipp Sommerlath als Beauftragter der bayerischen Landeskirche, Salome Höfler, Clara Jantos, Daniel Hufeisen und Anna Lisa Spitzauer. © Wolfgang Heilig-Achneck

Ausgestrahlt werden zum Abschluss außerdem Nürnberg-Bilder von Burg, Pegnitz, Bratwürsten im Zinnherz, Kirchtürmen – und vermeintlicher Langeweile. Mit einem eineinhalbminütigen Werbespot startet der Deutsche Evangelische Kirchentag seine Social-Media-Werbung für den nächsten Austragungsort (zu sehen auf der Internetseite kirchentag.de).

Im Anfang war die Bratwurst – und was hat Nürnberg sonst noch zu bieten? Bild aus dem Werbefilm für den Evangelischen Kirchentag 2023.

Im Anfang war die Bratwurst – und was hat Nürnberg sonst noch zu bieten? Bild aus dem Werbefilm für den Evangelischen Kirchentag 2023. © Screenshot

"Halt, Stop! Nürnberg?", heißt es darin zu Beginn. "Ist das nicht ein kleines Kuhdorf? Und Kirchentag? Ist doch bestimmt voll langweilig – oder?" Eine muhende Kuh wird dann abgelöst durch Höhepunktszenen früherer Kirchentage und den Hinweis, dass in der Metropolregion Nürnberg 3,5 Millionen Menschen leben. Dazu laufen Farbspiele des Nürnberger Videokünstlers Roman de Giuli und atemlose Rhythmen.

Produziert hat den Spot der Nürnberger Jacco Kliesch. Der 35-jährige Filmemacher, der schon Image-Filme im Auftrag der Stadt drehte, wollte die ewige Unterschätzung der Frankenmetropole aufgreifen. "Das beruht auf persönlicher Erfahrung", sagt er lachend. Als Kliesch sich nach seinem Studium beruflich in Nürnberg niederließ, habe ihn ein Bekannter aus Stuttgart gefragt, was er denn da wolle. "Er dachte, wir hätten 80 000 Einwohner."

"Richtig überrascht"

Was den Kirchentag betrifft, sei er selber skeptisch gewesen, sagt der Regisseur. "Klingt für mich nicht wie etwas, wo ich hingehen würde. Als ich recherchiert habe, war ich richtig überrascht davon – sogar Obama und Merkel waren schon da. Ich glaube, das geht vielen Leuten so, deswegen wollte ich ein bisschen provokativ einsteigen."

Was können Nürnberg und der Kirchentag? Auf dem Weg der Aufklärung plant das Nürnberger Vorbereitungsteam um Philipp Sommerlath für Herbst erst mal lose einen "Ideentag", der das Thema in die Stadt tragen soll.

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