Kleiner Vorgeschmack: Das gibt's auf der Erfindermesse iENA zu sehen

12.10.2019, 13:07 Uhr
Mit dem sogenannten Freibeikgelenk möchte Iris-Sabine Langstädtler den Fahrspaß von Radlern deutlich erhöhen. Da es dafür sorgt, dass der Sattel beweglich wird, können zum Beispiel Kinder viel leichter ihre Balance finden und das Gleichgewicht halten.

© Roland Fengler Mit dem sogenannten Freibeikgelenk möchte Iris-Sabine Langstädtler den Fahrspaß von Radlern deutlich erhöhen. Da es dafür sorgt, dass der Sattel beweglich wird, können zum Beispiel Kinder viel leichter ihre Balance finden und das Gleichgewicht halten.

Als Kind hat Noel Mang mit seinen Großeltern wahnsinnig gerne gespielt. Beim Memory fiel ihm irgendwann auf, dass sie zunehmend Probleme hatten, die flachen Karten zu greifen. Da muss sich doch etwas machen lassen, war der Realschüler aus Aalen-Hofen überzeugt und machte sich Gedanken. Mit Erfolg: Auf der diesjährigen Erfindermesse iENA stellt der 13-Jährige sein selbst entwickeltes 3D-Memory aus, für das er mit dem "Artur Fischer Erfinderpreis" ausgezeichnet wurde.

Sein Spielset eignet sich nicht nur für Kinder, sondern auch für Senioren und sogar Blinde. Da die Karten, die man auch mit einem Magneten aufnehmen kann, aus Hartkunststoff bestehen, kann man sie sogar in der Spülmaschine waschen. Noch ist Mang auf der Suche nach einem Investor. "Ich hoffe auf einen Deal", sagt der Teenager bei der Neuheiten-Präsentation im Vorfeld der iENA.

Wichtige regionale Impulse

"Die Bandbreite ist, wie immer, gewaltig", betont Henning Könicke vom Veranstalter Afag. Auf der internationale Fachmesse "Ideen – Erfindungen – Neuheiten" präsentieren Aussteller aus 30 Nationen rund 800 Erfindungen. Wichtige Impulse kommen auch von nationalen und internationalen Erfinder-Organisationen.

Während die iENA am 31. Oktober und 1. November ausschließlich dem Fachpublikum zugänglich ist, steht sie am 2. und 3. November auch den Besuchern der Consumenta und der breiten Öffentlichkeit offen. Unter dem Motto "Innovation erfolgreich managen" begleitet der Innovationskongress die iENA am 31. Oktober. Die Partnerschaft mit dem Technikfestival "Hack & Make" wird in diesem Jahr am 2. und 3. November erneut fortgesetzt.

Hochtechnologische Entwicklungen

Kleiner Vorgeschmack: Das gibt's auf der Erfindermesse iENA zu sehen

© Roland Fengler

Auch bei ihrer 71. Auflage unterstützt die Messe Erfinder in allen Entwicklungsphasen, von der Idee über das Konzept, das Erstellen eines Prototypen und Businessplans bis zur Markteinführung, Vermarktung und Unternehmensgründung.

Über 90 Prozent der ausgestellten Erfindungen werden auf der iENA erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Darunter sind hochtechnologische Entwicklungen – wie das Projekt "Swarm Cubes" des Reutlingers David Kern, das frühzeitig Waldbrände diagnostizieren und sogar vorhersagen soll – ebenso zu finden wie praktische Lösungen für den Alltag.

Martin Plößl etwa hatte das unbequeme Reisen irgendwann satt. Ob in Flugzeug, Bus oder Bahn: Auf eine Nackenstarre wollte der Wackersdorfer endlich verzichten. Seine Lösung: das "mobile support pillow" (MSP), ein leicht transportier- und verstaubares Kissen, das sich an nahezu allen Stühlen, Sitzen und Liegen sekundenschnell befestigen lässt. Dazu muss man lediglich über einen Schlauch Luft ins Kissen pumpen. Auf der iENA möchte Plößl den Bekanntheitsgrad seines "relaxMSP" steigern und seine Suche nach einem Investor intensivieren.

Keine Chance für Schimmel

Ein ganz anderes Alltagsproblem haben Tobias und Dietmar Obert von der Firma Mould-EX in Angriff genommen. Denn egal, wie gut man
lüftet: In fast jedem Haus gibt es sogenannte tote Ecken und Nischen, in denen kein Luftaustausch stattfindet. Damit der Schimmelpilz keine Chance hat, entwickelten die Brüder den Lüfter ASL 200. Er sorgt für einen ständigen Luftaustausch, ist leise und verbraucht kaum Energie.

Hier kommen die Bilder aus dem vergangenem Jahr:

Frische Luft lieben bekanntermaßen auch die Radfahrer. Nicht wenige klagen allerdings über unbequeme Sättel. Damit Hobby- und Rennradler mit Freude auf Tour gehen, hat Iris-Sabine Langstädtler aus Bremen das sogenannte Freibeikgelenk entworfen, das unter jeden Sattel montiert werden kann. So kann der Sattel auf Gewichtsverlagerungen reagieren und den Druck ausgleichen. Durch die Beweglichkeit werden außerdem Scheuerstellen reduziert. Darüber hinaus erleichtert er den Schulterblick, weil man sich statt aus dem Schulter- aus dem Hüftbereich drehen kann.

Auftritt der "Jugend forscht"-Gewinner

Partner der iENA ist in diesem Jahr Kroatien mit der Union of Croatian Innovators (UCI). Die UCI steht unter der Schirmherrschaft des kroatischen Ministeriums für Wirtschaft, Unternehmertum und Handwerk sowie des kroatischen Patentamts.

Wie gewohnt, leisten Kinder und jugendliche Erfinder ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur iENA und präsentieren ihre Innovationen dem internationalen Fachpublikum. Neben den "Jugend forscht"-Gewinnern, den VDI-Zukunftspiloten und weiteren Erfinder-Wettbewerben sind Schüler und Studenten aus zahlreichen Nationen vertreten.

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