Knoblauchsland: Bus soll die Kurve nach Fürth kriegen

17.11.2010, 08:36 Uhr
Knoblauchsland: Bus soll die Kurve nach Fürth kriegen

© Skizze: VAG

Ein Blick auf das Nahverkehrsnetz im Knoblauchsland sagt alles: Die Linie 47 hört am Ende des Neubaugebiets in der Forchheimer Straße auf, der „26er“-Bus fährt nur bis zum Berufsförderungswerk, die Linie 33 kriegt schon vor Höfles die Kurve, während der „31er“ zuerst parallel zur Erlanger Straße unterwegs ist, bevor er östlich nach Neunhof abzweigt. Allein die Linien 28 und 29 verkehren westwärts von Boxdorf zur Steinacher Straße, wo man in die Fürther Buslinie 179 umsteigen kann.

Angesichts dieser Ausgangslage ist es klar, dass der öffentliche Nahverkehr keine ernsthafte Alternative anbieten kann und folglich Pendler zwischen Nürnberg und Fürth auf das Auto angewiesen sind. Der Vorstadtverein Nord macht deshalb Druck und fordert mit Blick auf Neubaugebiete (gerade in Thon) eine verbesserte Busanbindung nach Westen.

Schnelle Linie

Von einem „weißen Fleck“ spricht der Vorsitzende Tobias Schmidt, der vier Routen für „prüfungswürdig“ hält: über die Höfleser Straße, die geplante Bamberger Straße, die Schleswiger Straße und die Forchheimer Straße. Obwohl dort jüngst ein heftiger Disput über die Notwendigkeit einer Buslinie geführt wurde (der Stadtanzeiger berichtete), hält Schmidt einen Streckenausbau über die Parlerstraße für möglich, um eine schnelle Linie über Wetzendorf nach Fürth zu bekommen. Dass durch eine Öffnung für den Bus illegale Schleichwegfahrer angezogen werden, glaubt Schmidt nicht. Dies könnten moderne Funk-Sperren verhindern.

Knoblauchsland: Bus soll die Kurve nach Fürth kriegen

© Stefan Hippel

Als „grundsätzlich sehr spannend“ bezeichnet Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes, eine neue Buslinie von Nürnberg nach Fürth im Norden, für die VAG und die Fürther Infra bereits Interesse signalisiert hätten. Alle Überlegungen befänden sich aber noch „im Ideen-Stadium“, wie VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger sagt.

Sobald Mitte 2011 der Nahverkehrsentwicklungsplan fertig ist, in dem derzeit der Ausbau der Straßenbahnlinie 6 nach Fürth bis zur Ikea in Poppenreuth eine wichtige Rolle spielt, soll 2012/13 der neue Nahverkehrsplan entwickelt werden. „Einiges an Potenzial“ sehen alle Beteiligten, wobei Seitzinger zudem darauf verweist, dass am 1.1.2011 eine gemeinsame Nürnberg-Fürther Busgesellschaft im Grenzgebiet unterwegs ist.

Aufschwung erhofft

Eine Verlängerung der Linie 26 sei schon „im Gespräch“, so Seitzinger. Neue Perspektiven werde aber auch die Stadtbahn-Verlängerung von Thon bis Buch/Am Wegfeld bringen — insbesondere in Richtung Höfles. Einen Aufschwung für den Nahverkehr im Knoblauchsland verspricht sich Jülich außerdem durch den geplanten S-Bahnhof Steinach.

Auf Widerstand bei den Planern stößt der Vorstadtverein Nord vorerst beim Vorstoß für die Forchheimer Straße, auch wenn das Neubauviertel ständig weiter wächst. „Da bleiben wir dran“, verspricht Tobias Schmidt trotz alledem.

Was meinen Sie? Wie sollte eine verbesserte Nahverkehrsanbindung im Knoblauchsland aussehen? Schreiben Sie uns eine E-Mail oder einen Kommentar und machen Sie bei der "Frage der Woche" mit. Besten Dank im Voraus!