Kommentar: Quartier mit Qualität

Nürnberg - Was lange währt... Seit 2001 schon wird über das Areal an der Brunecker Straße verhandelt. Mehrfach sah es in den vergangenen Jahren so aus, als könnte bald mit einem städtebaulichen Wettbewerb begonnen werden. Doch immer wieder zogen sich die Verhandlungen der Stadt mit der Aurelis hin. Bürger wurden vertröstet. Jetzt — kurz vor der Kommunalwahl — ist eine Verständigung auf die lang ersehnte Rahmenvereinbarung in trockenen Tüchern.

Stimmen die Stadträte zu, kann sie unterzeichnet und ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden. Damit wäre der Anfang gemacht für die Entwicklung eines neuen Stadtteils im Süden Nürnbergs, der — langfristig — den so dringend benötigten Wohnraum für 5000 Menschen schaffen kann. Und der auch weiteren Platz bietet für Gewerbeansiedlungen in der Frankenmetropole.

Die Verständigung bietet die Chance, eine Fläche in der Größe der Altstadt zu entwickeln. Dabei darf die Stadt als Teil des Prozesses durchaus auch darauf drängen, dass beim Wohn- und Gewerbebau energetisch hohe Standards umgesetzt werden. Vorbild könnte etwa die „Bahnstadt“ in Heidelberg sein, die auf einem ähnlich großen, früheren Bahnareal für die Bauherren Passivhausstandard vorschreibt.

Wichtig ist nun, dass die Bürger von Anfang an mitgenommen werden bei der Planung und Gestaltung des neuen Stadtteils. Wettbewerbsergebnisse und Pläne müssen im Netz veröffentlicht werden. Und warum sie nicht auch beim Namen für das Quartier befragen? Das schafft zusätzliche Identifikation.