Kommentar: Verbot hilft nicht

22.6.2013, 07:59 Uhr

Bei den Stadttauben handelt es sich um verwilderte Haustiere, die von der Felsentaube abstammen und bereits seit 6500 Jahren domestiziert sind. Tauben sind ihrem Partner und ihrem Nistplatz normalerweise ein Leben lang treu und haben bis zu sieben Bruten mit jeweils bis zu zwölf Nachkommen pro Jahr. Folglich suchen sie sich Hausnischen zum Brüten. So ist der Konflikt mit dem Menschen schon programmiert.

Das in Nürnberg geltende alleinige Fütterungsverbot bewirkt, dass sich die Körnerfresser von den Abfällen der Menschen ernähren müssen. Und auch hungernde Tauben brüten, das wurde ihnen so angezüchtet.

Eine Lösung, die Tierschützer hier seit Jahren vergeblich propagieren, wären betreute Taubenschläge. Die Vögel werden dort gefüttert und damit an den Schlag gebunden, ihr Kot wird entsorgt, die Eier werden durch Gipsattrappen ersetzt. Augsburg und viele andere Städte, unter anderem auch Erlangen, machen damit gute Erfahrungen. Die Population der Tiere nimmt ab. Dass die Stadt Nürnberg keinen Versuch wagt, ist unverständlich.
 

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