Kommunalwahl 2020: Grüne ziehen mit verjüngter Liste in den Wahlkampf

21.9.2019, 20:14 Uhr

"Es gab einen großen Run auf die Plätze, das ist ein gutes Zeichen", sagte Julia Borghoff, Vorsitzende der Nürnberger Grünen, einleitend. Mit den ihnen von einem parteiinternen Findungsteam zugedachten Listenplätzen wollten sich einige Kandidaten allerdings nicht zufriedengeben. Vor allem Mitglieder der Grünen Jugend drängten nach vorne.


NN-Wahlforum: Dieser OB-Kandidat kam am besten an


Unstrittig war Platz eins der Liste: Die Hebamme Andrea Friedel wurde mit 75 Prozent der Stimmen an die Spitze gewählt. Sie könnte sich auch vorstellen, den Fraktionsvorsitz zu übernehmen, sagte sie auf Nachfrage der ehemaligen Landtagsabgeordneten Christine Stahl.

Auf dem zweiten Platz landete ein ganz neues Gesicht, ein Vertreter der Grünen Jugend: Paul Arzten (27), Erzieher aus der Südstadt mit Migrationshintergrund. Die Frage, ob er einen Platz in der Gesellschaft habe, habe er mit Ja und mit "Mut zur Verantwortung" beantwortet, sagte er in seiner dreiminütigen Vorstellungsrede. Er will seinen politischen Schwerpunkt bei den Themen Bildung, Integration und Soziales setzen.

Arzten hatte es allerdings überraschend mit einem Gegenkandidaten zu tun: dem erst 18 Jahre alten Alexander Kahl, der sich am Ende über Listenplatz zwölf freuen konnte.

Auf den Plätzen drei und vier treten Stadträtin und Bezirksrätin Andrea Bielmeier und Marc Schüller an. Schüller ist ein neues Gesicht: Der Mitarbeiter der Noris-Inklusion und Bio-Imker aus der Rosenau, der als "Imker mit internationaler Reputation" vorgestellt wurde, will sich für den Erhalt der Artenvielfalt und ein Ende der Massentierhaltung einsetzen. Auf Platz fünf wird Lemia Yiyit kandidieren, die sich im Integrationsrat engagiert und Patientenvertreterin am Klinikum ist.

Der amtierende Chef der grünen Rathausfraktion, Achim Mletzko, sah sich gleich drei Gegenkandidaten gegenüber. Erst im zweiten Wahlgang setzte sich Mletzko schließlich durch. Im Fall einer Wiederwahl kann er sich vorstellen, für eine Übergangszeit von zwei Jahren wieder den Fraktionsvorsitz zu übernehmen und dann den Stab an die jüngere Generation abzugeben.

Die Grünen hoffen, bei der OB-Wahl mindestens in die Stichwahl zu gelangen. Außerdem setzen sie auf eine Verdopplung ihrer aktuell sechs Stadtratssitze.

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